“Friedensfähigkeit als Gesinnungsmerkmal” (Teil1)

 

Einige Gedanken über den “Friedensbegriff” und Albert Schweitzers Erfurchtsethik (in mehreren Teilen)


“Friedensfähigkeit als Gesinnungsmerkmal” (Teil1)

In der heutigen Zeit wird es immer problematischer mit dem Begriff “Frieden” umzugehen. Die technische Entwicklung wächst ins Unermeßliche, wobei die geistige Kultur, die Mitmenschlichkeit im Niedergang begriffen sind.
Der technisch-militärische  Fortschritt bringt für den Menschen nur als Abfallprodukt zivilen, auf das Soziale gerichteten Fortschritt – wo die Finanzierung durch unser Wirtschaftssystem noch zugelassen wird. Nicht nur, daß wir keinen Frieden unter den Mensschen halten können, wir befinden uns auch “im permanenten Krieg mit der Natur”.

Albert Schweitzer - erhielt den Friedensnobelpreis 1952

Albert Schweitzer – erhielt den Friedensnobelpreis 1952

 

Wir vernichten durch immer riskantere Fördermethoden, Urwaldrodungen, Sumpftrockenlegungen, (Straßen-) Baumaßnahmen, industrielle Verschmutzungen und durch äußerst gefährliche Freiland-Genversuche -  und Atomtests -die immer noch stattfinden- irreversibel jedes Jahr aufs Neue viele Pflanzen- und Tierarten.
Wir berauben uns so nach und nach unseres eigenen Naturraumes, ohne den wir nicht zu leben imstande sind. Die Ende der 70er Jahre einsetzende Ökologie- und Friedensbewegung hielt den Menschen neit langer Zeit wieder vor Augen, daß Macht über die Natur und den Menschen durch Wissenschaft und Technik auch Verantwortungsbereitschaft für die Natur und für die Menschen in sich tragen muß. Dies wurde sogar in einem pädagogischen Anspruch formuliert:
Erziehung zum Frieden oder Friedenserziehung als Unterrichtsziel.

Hierbei war nicht das Schlagwort “Frieden durch Stärke” oder “Frieden durch Abschreckung” impliziert, sondern Friedensfähigkeit als Gesinnungsmerkmal.

Sich mit der Ethik Albert Schweitzers “Die Ehrfurcht vor dem Leben” und dem Friedensbegriff von heute zu konfontieren halte ich für gewinnbringend. Seine Ehtik (1) wirkt mit ihrem Anspruch gegenüber heute praktizierter Lösungsmöglichkeiten, den Frieden zu sichern, zu erhalten oder zu erzwingen geradezu radikal. Aber nicht nur die Radikalität seiner Ethik sondern auch das Umfassende seiner Lehre bedingt, daß der Friedensbegriff in neuer Weise als einen die ganze Person umspannenden Zustand gesehen werden kann.

(Fortsetzung: Albert Schweitzer, Eine der glaubwürdigsten Gestalten in Werk und Wirkung)

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Quellen – weiterführende Links

Bild: Zeichnung Albert Schweitzer, Etching by Arthur William Heintzelman, aus den 1950ger Jahren, Lizenz “gemeinfrei, public Domain

(1) über Ethik - Versuch einer kurzen Definition: Die Ethik ist eine philosophische Disziplin oder Lehre, die das sittliche (moralische) Verhalten des Menschen zum Gegenstand hat. Sie befasst sich mit Erkennen / Entscheiden / Handeln und orientiert sich nach Kritierein von falsch und richtig, gut. Moral und Ethik werden oft als Begriffspaar benutzt. Schon allein daraus lässt sich erkennen, dass beide Bezeichnungen nicht synonym sind.
Unter Moral versteht man meist eine Sittenlehre, die nicht selten bis ins Detail hinein Verhaltensnormen festlegt. (mehr dazu bei: Relilex.de und ganz ausführlich bei Wikipedia

Die Grundlage für diese Artikelserie ist das Material des Herausgebers zur Wissenschaftlichen Hausarbeit zum Thema “Friedenserziehung in den Sek.II” an der Justus-Liebig-Universität Gießen, vorgelegt im Fachbereich Religionswissenschaften im Jahr 1986.


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