Fridge Festival 2013: Das erste Mal ist nicht immer leicht

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Veröffentlicht am 25. November 2013 | von Katja Schlitter

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Fridge Festival 2013: Das erste Mal ist nicht immer leicht

Wiens erstes Winteropening hat seine Feuertaufe bestanden, wenn auch mit ein paar Anlaufschwierigkeiten, aber auch zu kalten Temperaturen lässt es sich gut feiern…

Temperaturen um die acht Grad Celsius waren das passende Ausgangswetter für das Fridge Festival Vienna 2013 Ende November. Knapp 20.000 Besucher wurden erwartet und kamen mit Winterjacken, Pudelmützen und warmer Unterwäsche ausgestattet auf die Donauinsel, um Wiens größtes City Jump Wintersport Event gepaart mit Live Musik zu erleben. Zwei Tage lang wurde an der 34 Meter hohen und nur 100 Meter langen Sprungschanze gewerkelt und über 200 Tonnen Schnee aufgeschüttet. Neben der großen Open-Air-Stage sorgte ein 3.200 Quadratmeter großes Partyzelt für Stimmung bis in die Morgenstunden…aber genug des Fact-Droppings! So war das Festival hinter den Kulissen:

Am 22. November öffneten sich die Festivaltore um 14 Uhr. Nachdem man sein Festivalbändchen am Eingang erhielt, machte man sich anschließend auf zu den „Quick kontaktlos“-Karten-Ständen, denn die Veranstalter setzten beim Fridge Festival Vienna auf bargeldloses Zahlen per Kartensystem. Prinzipiell eine gute Idee, doch einige Festivalbesucher waren mit dem System etwas überfordert bzw. mussten sich an lange Wartezeiten vor den Aufladestationen gewöhnen. Deshalb stellte das Sziget Cultural Management am zweiten Tag mehr  automatisierte „Quick“-Punkte auf – von Kritik lernt man eben. Dass man durch dieses System jedoch kein Trinkgeld geben konnte und die separate Becherrückgabe recht mühsam war, ist noch immer verbesserungswürdig.

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Etwas chaotisch der Anfang, doch eine Premiere ist nie leicht. Die Veranstalter des schon seit Jahren in Budapest beliebten Fridge Festivals wagten übrigens zum ersten Mal ihr Eventkonzept auch in Wien zu präsentierten. Der ungarische Background war jedenfalls bei den Gastroständen deutlich zu sehen, wo es neben Karten in ungarischer Sprache auch heimischen Schnaps gab, darüber hinaus amerikanische Burger, österreichischer Kaiserschmarren & Co. auf der Karte standen. Multikultureller Flair, bei dem aber jeder auf seinen Geschmack kam und man sich mit Punsch oder Glühwein aufwärmen konnte.

Freitags stand dann das erste Snowboard Qualifying auf dem Programm, das erste musikalische Highlight hingegen war um 15 Uhr: Grandmaster Flash mixte die ersten fünf Minuten coole Beats mit Songs wie Drop It Like It’s Hot von Snoop Dogg und In Da Club von 50 Cent – bis auf einmal die Technik nicht mehr funktionierte. Der 55-Jährige ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, stand geschlagene 30 (!) Minuten auf der Bühne und werkelte mit den Tontechnikern an dem Problem. Zwischendurch gab es auch noch einen Stromausfall. Kurz vor 16 Uhr warf Grandmaster Flash das Handtuch und verließ genervt und ohne Verabschiedung die Bühne. Wohl auch, weil der Hip-Hop-Pionier des DJ-ing vor lichtem Publikum auftrat, das eher regungslos da stand und nur zuschaute. Die zu frühe Uhrzeit an einem Freitagnachmittag trug wohl auch dazu bei…

Bei Dub FX um 17:15 Uhr sah das Ganze schon anders aus: Mehr Leute, mehr Stimmung und mehr Atmosphäre durch die schon eingebrochene Dunkelheit sowie Lichteffekte auf der Bühne. Der australische Beatboxer glänzte mit kurzem T-Shirt trotz eisiger Temperaturen, aber vor allem mit seiner Stimme und Live-Looping-Einlagen durch Effektgeräte. Eine reduzierte und gelungene One-Man-Show! Zwischendurch bedankte sich Dub FX bei den Tontechnikern, denn seit dem Aussetzer bei Grandmaster Flash lief die Technik ohne Probleme. Example & DJ Wire führten die Partystimmung fort: Song 2 folgte auf Cold As Ice, Animals traf auf Jump Around und sogar den aktuellen Pop-Hit Love Me Again von John Newman veränderten sie zu ihrem eigenen Sound. Noch bevor Techno-DJ Paul Kalkbrenner um 21:30 Uhr die Open-Air-Bühne betrat, kämpfte Austro-Snowboarder Matthias Weissenbacher auf der Rampe nebenan um ein Stockerl-Platz im Snowboard Finale, musste sich aber von dem Norweger Kim Rune Hansen geschlagen geben. Im Partyzelt ging der Auftakt des Fridge Festivals Vienna 2013 weiter, wo Acts wie Crookers (DJ Set), R3HAB, 2manydjs (DJ Set) in kleinerer Formation und DJ Slot bis in die frühen Morgenstunden live zu sehen waren.

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Es ist Samstag, 14 Uhr, 8 Grad Celsius, Festwiese Donauinsel, die Pudelmütze sitzt, doch der Regenschirm fehlt: Der zweite und letzte Festivaltag war stimmungsmäßig nicht so durchwachsen und definitiv besser als am Vortag, dafür meldete sich zwischendurch der Wettergott, der die Geduld der Festivalbesucher mit immer wiederkehrenden Regenschauern ausreizte. Freestylers (Live) und Booka Shade (Live) taten ihr Bestes, um die Menge zu unterhalten, während zwischendurch die Freeskier untereinander mit ihren besten Moves auf der Rampe konkurrierten. Doch ausnahmslos  mitreißend war das DJ Set von Pendulum, das die Masse ab 18:45 Uhr zum Beben brachte und wortwörtlich für einen Regentanz sorgte. The Prodigy als Headliner waren als letzter Act auf der Open-Air-Bühne nicht minder gut und spielten gleich zu Beginn ihrer Show Hits wie Voodoo People und Firestarter, man dankte es ihnen mit einer hüpfenden Menge. Als Ausklang standen im trockenen Partyzelt Acts wie Gudrun von Laxenburg, Moonbootica, Modestep (DJ Set) und Deniz Koyu auf dem Programm.

Das Ende der Geschichte? Aller Anfang ist schwer. Doch der abwechslungsreiche Event-Mix aus Sport und Musik kann zu einem Publikumsmagneten werden, vorausgesetzt, die organisatorischen Dinge wie zuverlässige Technik oder ausgeklügeltes Bezahlsystem sind beim nächsten Mal besser geregelt. Wien hat sein erstes City Jump Event erlebt, freut sich aber auf eine Wiederholung nächstes Jahr.

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Über den Autor

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Katja Schlitter Aufgabenbereich selbst definiert als: Suchende nach den richtigen Worten zwischen Indie und Mainstream. Findet, dass “Give me something to assemble, I won’t look at the directions, I’ll try to figure it out by myself. It’s why I Love Ikea furniture” (Dave Grohl) nicht nur für Möbel, sondern für das ganze Leben gilt.



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