Der erste, der in den fast naiv scheinenden Bildern Frida Kahlos den künstlerischen Wert sah, war Diego Rivera, der in einer Zeit, als er selbst als einer der bedeutendsten Künstler Mexikos angesehen wurde, bereits sagte, dass Frida eigentlich der größere Künstler ist, auch wenn die Welt der Kunst dies bisher nicht sehen kann. Und tatsächlich wurden die Werke Frida Kahlos erst lange nach ihrem Tod im Jahre 1954 als Meisterwerke betrachtet.
Der erste Saal der Ausstellung ist überwiegend Diego Rivera gewidmet, wobei man hier vor allem seine Portraits und seine späteren Werke findet und weniger jene Kunst, die ihn zu einer Symbolfigur des sozialistischen Mexikos machte, denn nach seiner Rückkehr aus Spanien, Frankreich und Italien im Jahre 1921 hatte nahezu jedes seiner Bilder und seiner zahlreichen Fresken eine gesellschaftliche Aussage, die den politischen Umbruch Mexikos darstellte.
Frida Kahlo, die nach einem schweren Unfall und Polio nur wenige Stunden am Tag arbeiten konnte, nimmt die anderen beiden Räume ein, wobei das Göteborger Kunstmuseum vor allem einige ihrer Selbstportraits ausstellt, die, wie auch ihre anderen Gemälde, ihre Nähe zum mystischen Mexiko zeigen in der Realität und mexikanischer traditioneller Glaube ineinander verschmelzen. Frida Kahlos Werke wurden ab den 80er Jahren in Europa bekannt, wobei es nahezu weitere zehn Jahre dauerte, bis ihre Kunst auch in Schweden entdeckt wurde.
Eingebettet in die Werke der beiden Künstler findet man in allen drei Ausstellungsräumen auch Kollagen, Lithografien und Fotos des japanischen Künstlers Yasumasa Morimura und vier Fotoportraits, die Frida Kahlo in den traditionellen Tehuanatrachten zeigen, die die Künstlerin vor allem ab 1933 trug um ihre Zugehörigkeit zu dieser Volksgruppe auszudrücken. Selbstverständlich ist daher auch das Autoportrait der Künstlerin als Tihuana an einem Ehrenplatz der Ausstellung zu finden.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin