Freundschaft macht Schule 2008

Chorauftritt in der Friedenskirche in Sankt Pauli am 18. November 2008

Bereits zum 15. Mal fanden in diesem Jahr die Aktionstage „Freundschaft macht Schule“ statt, bei der traditionellerweise die Schulchöre unterschiedlicher Gymnasien der Elbvororte auftreten und gemeinsam vor einem Publikum singen. Ein solcher Chorabend gehört seit den ersten Zügen dieser Veranstaltung fest zu der Aktionswoche dazu, die ihren Ursprung im Jahre 1994 hat, nachdem ein Heim in Hoyerswerda angezündet wurde. Menschen verschiedener Nationalitäten, die vor Krieg oder auch politischen Problemen wie Verfolgung geflohen waren, hatten nun plötzlich kein Zuhause mehr. Die Altonaer Schulen taten sich daraufhin zusammen, um gegen Ereignisse wie diese zu protestieren, was mittlerweile zu einer Art Tradition im Westen Hamburgs geworden ist.
Dank des Einsatzes unserer Chorlehrerin Frau Carbow nahm der Chor unserer Schule, die „Götterfunken“, dieses Mal ebenfalls an dieser Veranstaltung teil.

Nach mehreren besonders intensiven Proben war es am 18. November dann endlich soweit –wir trafen uns um Viertel vor sechs abends in der Friedenskirche in Sankt Pauli (relativ einfach zu finden –einfach bis zur S-Bahn-Station Reeperbahn fahren und von da aus stur geradeaus, ein- oder zweimal abbiegen inklusive), um rechtzeitig zum Soundcheck zu kommen, da die Akustik in einer Kirche doch sehr unterschiedlich von der in einer gewöhnlichen Schulaula ist. Dieser Soundcheck verlief sehr erfolgreich, auch wenn etwas später als geplant, so dass uns nur noch eine gute halbe Stunde blieb, um sich Plätze zu suchen und eventuell noch schnell etwas zu trinken zu holen.

Pünktlich um halb acht ging es dann auch los –der zuständige Pastor, Dr. Friedrich Brandi sprach ein paar nette Worte zum gespannten Publikum, das fast zur Hälfte aus den später singenden Schülern bestand (so groß war die Kirche nämlich nicht), bevor der erste Chor dann endlich die Bühne betrat.

Er war wohl definitiv der niedlichste aller Chöre, bestand er doch ausschließlich aus Unterstufenschülern und –Schülerinnen, von denen die ältesten vielleicht 13 Jahre alt waren.
Noch etwas unsicher auf einer vergleichsweise so großen Bühne, sangen sie Coverversionen bekannter Lieder aus der heutigen Zeit,
unter anderem „Beautiful“ von Christina Aguilera und „Viva la vida“ von Coldplay, wobei gerade letzteres von den Kleinen fast besser gesungen wurde als das Original dies getan hatte, auch wenn man so etwas ja im Prinzip gar nicht laut sagen darf.

Als zweites war dann auch schon unser Chor an der Reihe. Nachdem es einige Komplikationen bei der Aufstellung gab, – eine logistische Meisterleistung, mehr als 80 Leute innerhalb weniger Sekunden von den Emporen und den hintersten Winkeln der überfüllten Kirche nach vorne zu holen und vernünftig aufzustellen –begannen wir direkt mit „Soon be done“ von Gospel Fire, ein recht schneller und fröhlicher Gospelsong, bei dem wir versuchten, die Leute zum Mitsingen zu animieren, was diese leider nicht rechtzeitig erkannten –immerhin klappte das Mitklatschen gegen Ende. Dann wechselten wir das Genre und sagen „Lenas sang“, von S. Nilsson, eine gefühlvolle Ballade, bei der es neben dem Töne treffen auch sehr darauf ankommt, wie lange man mit einem Atemzug auskam. Zum Abschluss kam unser Highlight- „Black and White“ von Michael Jackson, natürlich zu einer Chorversion umgeschrieben und mit einer menschlichen Beatbox vervollständigt. Für unsere Songs ernteten wir eine Menge Applaus, der erst aufhörte, als wir alle den Kirchenraum verlassen hatten.
Da hatten sich die ganzen Proben doch wirklich gelohnt, auch wenn es ab und an mal nicht so ausgesehen hatte.

Nach unserem grandiosen Auftritt, den ja –unserer Meinung nach –sowieso niemand mehr toppen konnte, kam der Chor des Gymnasiums Blankenese, der im Gegensatz zu unserem anscheinend keinem Dress-Code unterworfen war, da alle in Klamotten unterschiedlichster Farben kamen.
Als einziger Chor sangen sie insgesamt vier Songs, unter anderem auch den Titel, der dem Abend seinen Namen gegeben hatte: „Lean on me“ von B. Withers.
Die größte Besonderheit dieses Chores bestand wohl darin, dass eine Oberstufenschülerin ein Lied ganz alleine sang, „Apologize“ von OneRepublic, was sie auch schon einige Monate zuvor beim Bandabend an unserer Schule gemeinsam mit ihrer Band vorgetragen hatte. Sie hatte eine gute Stimme, so dass dieser Song eine Abwechslung zu den Chorliedern darbot und dabei nicht negativ auffiel, auch wenn der Zusammenhang mit dem Thema des Abends nicht wirklich deutlich wurde, was vielleicht für einige nachträgliche Verwunderung sorgte.
Genau wie wir hatte auch dieser Chor ein Stück mit instrumentaler Begleitung, abgesehen vom Klavier, die hier aus einer Gitarre bestand. Fragt sich nur, wer die Idee mit dem zusätzlichen Instrument zuerst hatte…

Als letztes war der Chor des Gymnasiums Altona an der Reihe, der ebenfalls drei Lieder vortrug. Eines davon –„Heimat“ von A. Depenbusch –wurde hauptsächlich von zwei Mädchen gesungen, die ausschließlich im Refrain vom restlichen Chor unterstützt wurden. Beide hatten außergewöhnliche Stimmen, so dass die Stimmung des Liedes noch verstärkt wurde. Die beiden anderen Lieder, „September“ und „I Feel the Earth Move“, letzteres von Carole King, waren zwar auch sehr schön, kamen aber nicht ganz an Heimat heran.

Mittlerweile war es neun Uhr geworden und das Konzert war zu Ende. Dr. Brandi versuchte, noch einige Worte des Abschieds an die Besucher der Kirche zu richten, doch diese gingen mehr oder weniger unter, da jeder so schnell wie möglich die Kirche verlassen wollte, um dem großen Gedränge zu entgehen.
Doch auch ohne Schlusswort war es ein sehr interessanter Abend, der den Meisten wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Stellvertretend für den gesamten Chor danke ich Frau Carbow noch einmal, dass sie es uns durch ihren großen Einsatz ermöglicht hat, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, da sie eine tolle Erfahrung für uns als Menschen, aber auch als Chor darstellte!

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