Unsere Nachbarn damals tun mir heute noch leid. Kaum ein anderes Instrument erzeugt in den ersten Lehrjahren dermaßen schiefe und nervende Töne wie dieses Instrument. Aber es hat sich gelohnt. Ich kann es noch heute. Dazu gekommen sind dann später noch die Gitarre. Das Akkordeon. Die Mandoline. Viel Musik wurde auch daraus. Zuerst bei “Fliegenpilz” in Haneu. Später dann mit “Schreihals” in Erfurt. Heute noch mit Freunden. Immer dann, wenn man sich sieht. Und die sind übrigens das Wichtigste von damals.
Freunde. Freunde, die es geblieben sind. Freundschaften, die gewachsen sind. An ihr selbst und an den Reibungen, die dabei entstehen. Gewachsen in vielen gemeinsamen Stunden. Gewachsen in der Nähe. Größer geworden in der Ferne. Größer geworden aus Sorge um den Freund, um die Freundin. Tiefer geworden aus Achtung und Dankbarkeit. Und aus Trauer und Schmerz. Gemeinsam wurde so einiges erträglicher. Wenn auch oft ohne die richtigen Worte. Aber auch Schweigen kann etwas ausdrücken. Schweigen wiegt oft schwerer als ein Wort.
Es sind Freundschaften, die ein Leben begleiten. Die ältesten bringen es auf weit über 30 Jahre. Die jüngsten, nicht minder tiefen, auf gerade mal drei Jahre. Das prägt. Das macht stolz. Und glücklich. Denke ich an Euch, verspüre ich große Achtung. Auch Dankbarkeit. Ohne auch nur ein bisschen zu übertreiben. Ihr habt mich geprägt. Unbezahlbar. Mit Euch kann man alles meistern. Auch den 50. Und alles, was noch folgen wird. Danke dafür!