Freud und Jung nach Cronenberg

Auf eine Art sollte es nicht wundern, dass der Kanadische Regisseur David Cronenberg sich in seinem neusten Film, dem lang erwarteten „A Dangerous Method“, der Beziehung zwischen Sigmund Freud und Carl Gustav Jung widmet. Auf den europäischen Leinwänden wird er, manchmal passend im Herbst, manchmal den Sommer beendend, gezeigt. Ist doch der Herbst die Zeit, die zu Introspektiven und Rückzug in die Tiefen des Seins einlädt, was wie die Phänomenen der Äußerungen die katalytischen Ursprungs sind erscheint, die so gut von Jung erfasst wurden und so essenziell für einige seiner grundlegenden Anschauungen sind, mit dem Aufziehen der schlechten Zeiten,  die mit den Jahreszeiten assoziert werden, in denen wir zum Rückzug in die eigenen vier Wände, auf die Seite hinter den Fenstern, neigen.

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Zu guter letzt, wenn Freud und Jung sich als zwei so entscheidende Figuren der Ideengeschichte des 20. Jahrunderts entpuppen, hat sich die herausragende Fähigkeit Cronenbergs gezeigt, uns die Dinge von einer anderen Seite zu zeigen. Durch seine punktgenaue  Meisterschaft einen Gedanken zu artikulieren, befähigt er uns zu sehen, dass das so genannte Bewußtsein nicht die einzige Komponente unserer Personalität ist, sondern dass sie weit entfernt davon ist, unser Handlungen und unser Verhalten festzulegen.

Tatsächlich ist es so, dass unser gesamtes Leben durch nicht sichtbare innere bewgungen geprägt ist, durch Kräfte des Unbewußten gelenkt, die wie eigenständige, uns bewohnende  Körper agieren und uns ihre Handlungen aufzwingen. Das Bewußtesein ist auf die Ausführung von Anweisungen beschränkt, die sie von diesen anderen Instanzen bekommt, von Kräfte die seltsam, weil unterdrückt, erscheinen, die aber in Grunde aufs intimste bekannt sind.

Und wenn wir sagen, dass es nicht seltsam ist, dass Cronenberg dieses Thema direkt anspricht, dann ist es, weil er es oft und auf vielfältige Weise behandelt und es sich durch einer enormen Vermögen zur ästehtischen Verführung auszeichnen, deren stärkste Kraft sich aus der Fähigkeit uns zu verstören speist.  Man kann sagen, dass dies ein Thema ist, welches das gesamte filmische Schaffen Cronenbergs begleitet: die Präsenz der befremdlichen Körper, die Teil von uns sind und die eine coexistierende Realität aushecken und zusammenbauen, in der die Dinge Erfolg haben, die uns wirklich leiten und die uns prägen.

Es gibt es nur wenige cinematografische Werke, in denen die Rollenverteilung zwischen dem Schönen und dem Ernsten und der Kräften des Schaffens sowie Zerstörens unserer tiefsten Triebe herausgestellt werden, in denen auf unterhaltende, faszinierende und aktuelle Art die Feststellung gemacht wird, dass das Leben durch die unbewusste Seite entschieden wird. Nähme man dies und sieht es mit den individuellen Repressionen oder durch das Kollektiv, das sich durch Syncronizität und Archetypen ausdrückt, zeigt es sich in Form von nicht sichtbaren Kräften und Bedrohungen, die unser Inneres bewohnen (Shivers), weitet es sich auf die Anatomie unseres Körpers aus, in dem Tot mir Verlangen vermischen wird(Crash), führen fatale sexuelle Neigungen zu einem Doppelleben, das letztlich einen tragischen, jedoch sublimierend gelobten,  Zenit erreichen (Mr. Butterfly), nehmen uns Zwillingsbrüder im Geiste mit auf eine Reise, auf der wir wir und nicht andere sind (Naked Lunch), oder legen sich Parallelwelten über das, was wir als gut erwägen (Videodrom), um nur einige Beispiele aufzuzählen.


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