Freud an der Welt • Ein Gedicht von Ferdinand Avenarius

Von Renajacob @renajacob

Wie auch der Jahre
Würfel mir fällt:
Vater, bewahre
Mir Freud an der Welt,
Dass nicht der klügelnde
Sinn bewegt,
Dass mich beflügelnde
Liebe trägt!

Lass mich im Lebenden
Nicht einsam stehn,
Lass im Umgebenden
Mich Heimat sehn,
Gib mir zu allen
Klängen der Lust
Ein Widerhallen
Aus eigner Brust,
Zu aller Schmerzen
Trauergesang
Aus eignem Herzen
Den Gegenklang!

Jubel und Klagen
Mit allem umher
Gemeinsam tragen –
Was will ich mehr?
Glied unter Gliedern
Im Ganzen allein –
Ach, unter Brüdern
Bruder zu sein!