Frequency Festival 2016: The Last Shadow Puppets versprühten Liebe am zweiten Tag
Der zweite Tag am Festival ist eigentlich der beste Tag. Die Blumenkränze im Haar sind zwar schon ein bisschen verwelkt, halten aber noch. Die ersten Kraftreserven sind verbraucht, die erste Nacht durchgemacht, die erste Steige kaltes Bier aufgebraucht – ABER man hat noch Lust, Laune und Power genug, sich von all dem Nachschub zu holen. Man ist im Festivalleben angekommen – und auch die nicht vorhandene Dusche sowie Freiluftpinkeln sind schon voll zur daily routine geworden. Yay!
Vielleicht war das auch der Grund, weshalb es am Freitag vor der Space Stage am Frequency Festival ein bisschen leer geblieben ist: die Menschen haben sich vermutlich zu wohl am Zeltplatz gefühlt oder sie haben sich den verrückten Auftritt der Fat White Family auf der Green Stage angesehen. Das hat ein bisschen weh getan, als die großartige Band The Temper Trap vor gefühlten zweihundert Leuten spielen musste. Im Nachhinein: ein bisschen aber auch selbst verschuldet. Die Band war super, nur der Soundtechniker ist scheinbar über seinem Mittagessen eingeschlafen. Viel zu leise gestellt!
Eines der großen Highlights des Frequency Festivals ist jedenfalls gestern schon in den frühen Abendstunden über die Bühne gegangen – wieder auf der Space Stage. Donnergrollen, die Foals sind da. Nicht nur die Fans in der ersten Reihe, auch das Blitzlichtgewitter, im Lichterspiel auf der Bühne inkludiert, zuckt aus. Zwischen die neuen, harten, knallenden Sachen streuen die Foals ihre Evergreens wie My Number ein, die fast gar nicht mehr ins schon sehr Hardrock/Metal-lastige Set passen. Geendet wird mit What went down, der neuen, düsteren Hymne für Generationen – und mit einem kurzen Stagedive des Sängers. Es war super.
Zu Alex Turner, seiner Arroganz und seinem unabstreitbar guten Aussehen kann man ja stehen, wie man will. Eins steht fest: Miles Kane liebt ihn genauso sehr wie er sich selbst. Und spätestens, wenn man die beiden live gesehen hat, weiß man, wieso. Da klappt, sitzt und funktioniert einfach alles, das ist Rock’n’Roll, Melancholie, preschende Gitarre. Die Sportfreunde Stiller, die im Anschluss gespielt haben, überbrücken den schweren Anschluss an eine so super Band mit dem Nostalgie-Bonus. Wer, der in den 90ern groß geworden ist, kann aber auch nicht Ein Kompliment auswendig mitgrölen?
Und die Stimme braucht man eh später nicht mehr: Parov Stelar fordert, in gewohnter Electroswing-Manier, dann eher die Hüften zum kreisen auf. Tapfere Kids sind dann noch am Weg in den Night Park, wir aber am Weg nach Hause: letztes Kräftesammeln für den letzten Tag mit The Kills, Massive Attack, Bloc Party, Limp Bizkit und Die Antwoord.
>> Frequency Festival 2016: Bilder und Bericht vom ersten Tag
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