Frequency Festival 2015: Großartiger Auftakt mit alt-J

Frequency Festival (c) pressplay, Gabriel Hyden (19)

Frequency Festival 2015: Großartiger Auftakt mit alt-J

Ja, gestern war es soweit. Das Frequency Festival, schönstes Spektakel des Jahres im VAZ St. Pölten, hat begonnen. Und wir natürlich mitten im Getümmel.

Nachdem wir mit den Districts ein wunderbares Interview (folgt an dieser Stelle asap!) über den jungen Johnny Depp und die Küsten Frankreichs geführt haben, sind wir dann auch gleich schnell zur Weekender Stage gesaust, um uns ihr Liveset anzusehen. Sie haben uns auch erzählt, dass die verrückteste (und hoffentlich beste!) Show ihrer European Tour in Wien stattgefunden hat – wo wir natürlich auch dabei waren, damals im schönen, engen und heißen B72. Und auch gestern hat uns die wirklich junge Truppe aus Philadelphia wieder mit einem Set überrascht, das vor Energie nur so gestrotzt hat: Sänger Robby windet sich da an seiner Gitarre, schöner geht’s kaum. Pure Passion für das, was sie machen – und nur noch besser, wenn dann das lauteste, krachendste und beste Stück der zweiten Platte angestimmt wird: 4th and Roebling. Cheers for that one.

Danach haben wir ein bisschen Chuck Ragan (und das nicht nur wegen seinem schönen Vollbart, aber hallo!) und seine tief-kratzige Stimme angeschmachtet, bevor der Schmusekurs à la Frequency so richtig eingesetzt hat. José González hat am frühen Abend die Green Stage bespielt, leider war das Publikum unverhalten laut, sodass man die leichten Gitarrenklänge eigentlich nur unzureichend vernehmen konnte. Schade, schade.

Frequency Festival (c) pressplay, Gabriel Hyden (20)

Unser Herz ist das erste Mal um acht Uhr gebrochen, als wir uns zwischen alt-J und Courtney Barnett entscheiden mussten. Unseren Fotografen sind wir dann schnell losgeworden, weil mein Herz dann doch an Paul Newman und Konsorten hängt. Welche großen Worte muss man zum alt-J Liveset schon verlieren, außer, dass es wie erwartet großartig war. Selten gibt es eine Band, die ähnlich professionell die Bühne bespielt, wie alt-J es mittlerweile zur Routine gemacht haben. Einmal gibt es einen kurzen Aussetzer, der einen herausreißt aus einem perfekt inszenierten Set – und dann auch noch den Sympathie-Joker hinzuholt, wenn es heißt „shit man, let’s do this again“. Yes, please, do it again. From Matilda.

Courtney Barnett hat, wie gesagt, währenddessen auf der Weekenderstage ihr Debutalbum zum besten gegeben – in ähnlicher Besetzung wie alt-J: nur zu dritt auf der Bühne (gut, bei alt-J kommt live noch der Bassist hinzu). Courtney spielt sich die Leadgitarre selbst – und wie sie das macht. Die Lorbeeren hat sie sich nach gestern nicht nur für ein grandioses Debut, sondern auch für ihr Liveset verdient. Sogar neben alt-J.

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Nachdem gestern zwei unserer liebsten Bands aus Österreich am Plan standen – die Districts haben parallel zu Farewell Dear Ghost (zweimal schmacht!) gespielt – und um halb zehn waren dann auch endlich Catastrophe & Cure an der Reihe. Unsere Liebe für diese Band haben wir an der Stelle schön öfter bewiesen, wenn sie live spielen, sind wir natürlich front row dabei – so auch dieses Mal. Einfach wirklich gut.

Dann waren Major Lazor an der Reihe. Wie sagt man so schön? Es hat uns die Augen eingedrückt? Die Visuals waren bombastisch im wahrsten Sinne des Wortes. Lazor und Laser, Tanzakrobaten überall, das erste Mal, dass es gestern Abend so richtig gekracht hat. Publikumsanimation olé: versucht wurde, alle zu animieren, die Hände in die Höhe zu reißen, ein paar Schritte nach links zu gehen (was schwierig war bei den Menschenmassen in front of the stage) oder eben einfach nur zu tanzen. Shake what your mother gave ya oder so? In der Art. Zu dieser späteren Stunde hat das schon ganz gut gepasst, auch wenn der Trashfaktor wirkliche einigermaßen hoch war. Das haben Samples der 90er Jahre aber wohl so an sich. Party wars, Spaß wars.

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Den Abschluss gestern haben dann die Chemical Brothers serviert. Schon seit dem Glastonbury wieder aufgrund ihrer Lightshow in aller Munde, haben sie auch gestern auf der Space Stage vollkommen überzeugen können. Das scheint schon fast spielerisch von der Hand zu gehen, was Tom Rowlands und Ed Simons hier abliefern. Gut, sie sind auch schon einigermaßen lange im Geschäft, die Liste an Lifesets ist beinahe unüberschaubar geworden. Ganz egal, das war ein gelungener erster Abschluss des ersten Tages am Frequency 2015 – und jetzt geht’s Tonbandgerät geschnappt und wieder los in den Green Park. Ihr hört von uns.


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Autor

Lisa Schneider

Aufgabenbereich selbst definiert als: Groupie, nichtsdestotrotz. Findet „Schrecklich amüsant aber in Zukunft ohne mich“ (David Foster Wallace) immer wieder treffend.


 
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