Freizeit

Was machen wir da bloss? Da hat man mir doch für morgen und übermorgen ein absolutes Büroverbot verhängt. Zudem sind fast alle Pendenzen abgearbeitet. Zumindest diejenigen, die ich auf keinen Fall in die neue Woche mitschleppen will. Und die zwei oder drei Dinge, die unbedingt noch erledigt sein wollen – Arbeitszeugnis für unser ehemaliges Au Pair schreiben, ein paar Rechnungen bezahlen, den Lohn für die Putzfrau ausrechnen – dürften kaum mehr als eine Stunde in Anspruch nehmen. Im Terminkalender herrscht bis Montag gähnende Leere. Und Luise, die am Nachmittag noch keinen Schluck Wasser behalten konnte, hüpfte am Abend schon wieder quietschfidel durch die Wohnung. Also auch kein Erbrochenes, das aufgeputzt werden muss.

Beängstigend, nicht wahr? Freiräume, die gefüllt werden wollen mit Ausschlafen, Nachdenken, Familienleben, Gottesdienstbesuch und ausgiebiger Zeitungslektüre. Ob das wirklich gut kommt? Immerhin sind das geschlagene 48 Stunden ohne Gehetze, ohne das Gefühl, man hätte alles eigentlich schon gestern gemacht haben müssen. 48 Stunden in denen das Leben eine Verschnaufpause einlegen will und weit und breit kein Termin in Sicht, der es an dem Vorhaben hindern will.

Ob ich für morgen noch einen Coiffeurtermin bekomme? Ich meine, 48 Stunden lang nur tun, was einem Spass macht ist bestimmt gefährlich und da wären zwei qualvolle Stunden mit waschen, färben, föhnen und schneiden genau richtig, um zu verhindern, dass ich auf die Idee komme, die freie Zeit einfach so zu geniessen.

Freizeit



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