[Freitagsrezi] Die Arkadien-Trilogie

Mein Kindle ist kaputt! Deshalb musste ich auf echte Bücher zurückgreifen. Eine Freundin war so lieb, mich direkt für einen längeren Zeitraum mit Lesefutter zu versorgen, indem sie mir gleich eine Trilogie ausgeliehen hat. Da es sich um Fantasy-Romane handelt, war ich nicht abgeneigt.

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Arkadien – das ist nicht nur der Name der Reihe, sondern auch eine längst vergessene Welt voller Intrigen, Machtansprüche und Menschen mit beeindruckenden Fähigkeiten. Eingebettet ist diese Legende einer untergegangenen Region am Mittelmeer in die Geschichte zweier Jugendlicher, die nicht nur sich selbst und ihren Platz in der Gesellschaft finden müssen, sondern auch ihre Verbindung zu den Prophezeiungen dieses Arkadiens entdecken.

Arkadien erwacht (Teil 1): Ich muss eingestehen, ich bin beeindruckt davon, wie Kai Meyer mich glauben lässt, dass die Geschichte von einem 17-jährigen Mädchen erzählt wird. Allein schon sprachlich ist man ganz in Rosas Welt. Das ist aber auch gleichzeitig das Problem, denn aus diesem Fuck-you-all-you-little-asses-Weltschmerz-Mood ist man mit Mitte Zwanzig einfach raus. Hätte ich Arkadien mit 17 oder 18 gelesen – ich hätte mich vielleicht ganz wunderbar mit der Protagonistin Rosa identifizieren können.

Dass es ein Jugendbuch ist, merkt man aber an vielen weiteren Aspekten: Die Geschichte ist im ersten Teil absolut durchschaubar und vieles wird soooo offensichtlich”angedeutet”, dass wenig Überraschungen bleiben. Dazu die abgedroschenen Stilmittel einer Romeo-und-Julia-Geschichte und einem schweren Schicksal inkl. unverarbeiteter Tode und Traumata.

Die Hauptfigur ist zynisch und negativ und anfangs deshalb schwer zu ertragen. Man gewöhnt sich aber dran. Die Geschichte nimmt leider erst sehr spät Fahrt auf, wirft dann aber genug Fragen für einen zweiten Teil auf.

Arkadien brennt, der zweite Teil, ist dann auch dementsprechend spannender. Die Liebesgeschichte nervt und ich fand sie lange Zeit überflüssig, aber sie wird hinterher sehr gut eingewoben, sodass sie alles andere als überflüssig ist.

Die Story ist jetzt schneller, spannender und der Showdown zum Ende hin richtig gut. Da war ich dann echt überrascht, aber andererseits kann man von Kai Meyer ja gute Geschichten erwarten, die sinnvoll und aufeinander aufbauend erzählt sind. Weil es ja ein Jugendbuch ist, kann man der Erzählung sehr leicht folgen, obwohl immer mehr Charaktere eingeführt werden. Auch die Verstrickungen untereinander werden geschickt eingefädelt. Viel mitraten kann man leider nicht, dazu werden manche Knoten zu schnell aufgelöst. Andere erfahren so viele Wendungen, dass man am Ende an den eigenen Vermutungen zweifelt.

Auf jeden Fall ist der zweite Teil mehr als nur eine öde Überbrückung vom Beginn der Story zum Ende. Es werden mehrere Ziele verfolgt, einige davon mit Absicht in den dritten Teil überführt, andere entladen sich mit einem Knall.

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Im dritten Teil, Arkadien fällt, werden dann alle losen Enden miteinander verknüpft. Das gefällt mir. Es bleiben keine Rätsel offen.

Mit Sicherheit ist Teil drei der rasanteste Teil der Geschichte, aber das passt und der Leser wird wahrlich mitgerissen. Etwas, was mir bis dahin leider gefehlt hat.

Insgesamt eine runde Geschichte, die zu meinem Vergnügen mal nicht an einem der Standardschauplätze spielt, sondern in Italien. Der Kontext für diese Erzählung mit Fantasy-Elementen ist angenehm bodenständig, wenn auch klischeereich: die Mafia auf Sizilien. Damit schafft Kai Meyer ein ungewohntes Umfeld für eine Geschichte, die ganz klar von der Entdeckung einer neuen, fremden Welt und den übernatürlichen Fähigkeiten der Protagonisten beherrscht wird. Die beiden Welten greifen hierbei gekonnt ineinander, für den Leser ist es dadurch doppelt spannend. Denn man entflieht nicht, wie so oft, einem langweiligen Teenager-Leben, um in der Fantasy-Welt Halt zu finden. Vielmehr sind hier beide Welten erschreckend und gefährlich und interessant. Außerdem sind sie gut durchdacht.

Solche Stories machen einfach Spaß. Sprachlich ist die Arkadien-Reihe natürlich angemessen für Jugendliche, daher nicht überschwänglich anspruchsvoll. Und manche Andeutungen, v.a. am Anfang, sind für erwachsene Vielleser vielleicht zu flach, das hat mich persönlich gestört.

Solltet ihr 17- oder 18-jährige Mädchen in eurem Bekanntenkreis haben oder selber in diese Zielgruppe passen: Hier ist die Reihe in den richtigen Händen, wenn eine Vorliebe für fantastische Erzählungen besteht. Vielleicht als Geschenk zum nächsten Anlass?

Für Leser Ü20 möchte ich die Trilogie nicht empfehlen.

Wie seht ihr das? Habt ihr auch als Erwachsene Spaß an Jugendbüchern? Wenn ja, verratet mir, warum. Oder sagt mir, warum das für euch gar nicht geht.Unterschrift1


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