[Freitagsrezi] Anne Freytag: 434 Tage

Erst dachte ich: Oh nee, so ein typischer Frauenroman. Gutaussehende Männer, Verliebtsein und so… Aber schnell wurde klar: Hier geht es um eine Frau mit Konflikten.

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Anja, die Frau, die die Geschichte erzählt, ist verheiratet. Und sie hat eine Affäre. In kurzen Absätzen, die nicht chronologisch angeordnet sind, erfährt man, wie es dazu kommen konnte und wer die beteiligten Männer sind.

Obwohl es anfangs durch die willkürlich erscheinende Erzählabfolge ein bisschen anstrengend ist, macht genau das einen großen Teil des Lesevergnügens aus. Es ist fast so, als würde eine Freundin, die man lange nicht gesehen hat, einem diese Geschichte erzählen. Und zwar so, wie man eben erzählt: Man holt aus, wenn einem etwas bestimmtes einfällt, schwenkt wieder zurück zur jetzigen Situation und den damit verbundenen Gefühlen, versucht, die Erklärung für das Schlamassel in der Vergangenheit zu entdecken.

Das macht das Buch interessant. Auch das Hin und Her der Gedanken, Gefühle und des Gewissens, das von Anja sehr anschaulich als ihr innerer Dämon auf der einen und kleiner quietschender Eichhörnchen auf der anderen Seite dargestellt wird.

Sich in die Protagonistin hineinzuversetzen, fällt mir aber aufgrund der Situation, in der sie sich befindet, sehr schwer. Wie gesagt, es ist eher so, als würde man der Erzählung einer Freundin lauschen. Es ist eher nicht so, wie das ja bei Büchern sonst oft der Fall ist, dass man mit der Hauptfigur die Story miterlebt.

434 Tage ist kurzweilige Lektüre mit einem interessanten und ansprechenden Erzählstil und Wendungen, die man bei einem so klischeeanfälligen Thema nicht erwartet. Das Ende hat mich überrascht, aber ich verrate nur so viel: Es gibt kein Happy End, und das ist bei diesem heiklen Thema aus moralischer Sicht vielleicht auch ganz gut so.

Doch ob die Personen in dieser Geschichte wirklich bekommen, was sie verdienen? Findet es selbst heraus!

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