Freimaurer und die amerikanische Revolution

Von Soundchiller

Freimaurer und die amerikanische Revolution
Viele sehen die Freimaurer als Drahtzieher der französischen Revolution, dass sie auch tief in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und in die anschließende Gründung der USA verwickelt waren, ist weniger bekannt.
Hagbud Seleyn
2. Juli 2010


Nachdem bereits 1694 eine Gruppe von Rosenkreuzern aus Europa nach Amerika kam und an dem Ort eine Kolonie gründeten an dem heute der Bundesstaat Pennsylvania liegt, lies am 5. Juni 1730 der Herzog von Norfolk, Daniel Coxe aus New Jersey, einige der vermutlich ersten Abgesandten der Freimaurer ins Land einreisen. Von ihnen wurde der Herzog vorübergehend zum Großmeister von New York, New Jersey und Pennsylvania ernannt, ihm wurde außerdem die Erlaubnis erteilt selbst neue Logen zu gründen. Eine der ersten offiziellen Logen in den amerikanischen Kolonien wurde am 31. August 1733, mit Erlaubnis der Großen Mutterloge in England, von Henry Price in Boston gegründet. Der Freimaurer und Historiker Albert MacKey ist der Meinung dass vorher bereits Logen gegründet wurden, die Unterlagen darüber jedoch verloren gingen. Fast alle Logen in den amerikanischen Kolonien wurden mit Erlaubnis der englischen Mutterloge gegründet und die Mitglieder der ersten Logen waren loyale britische Untertanen.

Im alter von 20 Jahren, am 4. November 1752, wurde George Washington in die Freimaurerei eingeweiht und blieb sein ganzes Leben lang Mitglied. Im Juni 1775, als die amerikanische Revolution bereits im vollen Gange war, wurde er zum Oberbefehlshaber der neuen kontinentalen Armee ernannt. Weitere Freimaurer die auf der Seite der Revolution kämpften waren unter anderem: Benjamin Franklin (der mindestens seit 1731 zu den Freimaurern gehörte), Alexander Hamilton, Richard Montgomery, Henry Knox, James Madison und Patrick Henry. Zu den Revolutionären die Großmeister der Freimaurer waren, gehörten neben Georg Washington und Benjamin Franklin noch Paul Revere, John Hancock und James Clinton. Oberst La Von P. Linn schrieb in seinem Artikel „Freemasonry and the National Defense, 1759-1799 (Freimaurerei und nationale Verteidigung, 1759-1799)“ dass ein Siebtel bzw. 2018 der ca. 14000 Offiziere aller Ränge in der kontinentalen Armee Freimaurer waren. Sie stammten aus insgesamt 218 verschiedenen Logen, einhundert dieser Offiziere waren Generäle.
Oberst Linn schrieb:
„In allen unseren Kriegen, angefangen beim Krieg gegen die Franzosen und die Indianer und dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg werden hoch über den Schlachten die Schatten der amerikanischen Freimaurer in der Armee sichtbar.“
Zwei weitere bedeutende Freimaurer kamen von Europa in die Kolonien. Es handelte sich um den Baron von Steuben, dessen Unterlagen von Benjamin Franklin gefälscht wurden um ihn vor dem Kongress als Generalleutnant auszugeben, und um den französischen Adligen Marquis La Fayette. La Fayette kam nach Amerika um die Revolution zu unterstützten und trat erst dort den Freimaurern bei, nach dem Krieg enthüllte er wie wichtig die Freimaurerei für Führungspositionen in der Revolutionsarmee war. In einer Ansprache an die „Four Wilmington“ Loge in Delaware im Jahre 1824 sagte er:

„Früher (während er unter General Washington diente) konnte ich mich des Verdachts nicht erwehren, dass der General Zweifel gegen mich hegte; dieser Verdacht wurde durch die Tatsache erhärtet, dass ich nie ein Oberkommando erhielt. Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los und machte mich bisweilen sehr unglücklich. Nachdem ich amerikanischer Freimaurer geworden war, schien General Washington klar zu sehen. Von diesem Augenblick an hatte ich niemals Grund, daran zu zweifeln, dass er mir vollständig vertraute. Und kurz darauf wurde mir ein sehr wichtiges Oberkommando übertragen.“


Auch Thomas Jefferson ist möglicherweise Freimaurer gewesen, in den Protokollen der Großloge von Virginia aus dem Jahre 1883 befindet sich ein Eintrag wonach Jefferson am 20. September 1817 die Loge Nr. 60 in Charlottesville besucht hatte. In der „Pittsburg Library Gazette Bd. 1“ vom 4. August 1828 wird er als bemerkenswerter Freimaurer erwähnt. Ihm wurde außerdem schon zu Lebzeiten vorgeworfen, sogar ein Agent von Adam Weishaupts bayrischen Illuminaten zu sein und wurde später von zwei Rosenkreuzern als Mitglied ihrer Bruderschaft bezeichnet. Da ansonsten jedoch keine weiteren Dokumente bekannt sind, die eine Mitgliedschaft von Thomas Jefferson in einer Freimaurerloge beweisen, sind einige Freimaurerhistoriker der Ansicht dass er entweder kein aktiver oder überhaupt kein Freimaurer gewesen ist. Er hat den Entwurf der Unabhängigkeitserklärung ausgearbeitet, der jedoch nicht exakt so angenommen wurde. Mit ihm gehörten 50 von den 56 Personen, die die Unabhängigkeitserklärung unterzeichneten, den Freimaurern an.


Da so viele Freimaurer in die Revolution verwickelt waren, liegt der Verdacht nahe dass sie von ihnen überhaupt erst angezettelt wurde. Laut dem Artikel von Oberst Lynn war die berühmte 'Bostoner Tea Party' das Werk von Freimaurern:


Er schrieb:


„Am 6. Dezember 1733 scheint eine als amerikanische Indianer verkleidete Gruppe die St. Andrew´s Loge in Bosten verlassen zu haben und zum Bostoner Hafen gegangen zu sein, wo bei drei Ostindienfahrern (Schiffe aus Ostindien) Teeladungen über Bord geworfen wurden. Nach Berichten der wenigen wachhabenden Männern schloss die St. Andrews Loge an diesem Abend frühzeitig.“


Sven G. Lunden schrieb in seinem Artikel „Annihilation of Freemasonry (Vernichtung der Freimaurerei)“ folgendes:


„Und in dem Buch, das die Protokolle der Loge enthielt und das noch immer existiert, gibt es da, wo sich das Protokoll jenes denkwürdigen Donnerstags befinden sollte, eine fast leere Seite. Auf dieser Seite befindet sich nur ein Buchstabe – ein großes T. Hat das vielleicht irgendwas mit Tee zu tun?“


Die Rolle der Freimaurer und ihrer Philosophie für die amerikanische Revolution, wird auch in den Symbolen erkennbar, die nach der Entscheidung der Revolutionsführer die neue Nation repräsentieren sollten. Einer der ersten Vorschläge für das amerikanische Staatssiegel wurde 1782 von William Barton vorgelegt und weist eine starke Freimaurer Symbolik auf. In der rechten oberen Ecke befand sich das berühmte All-sehende Auge an der Spitze einer dreizehn-stufigen Pyramide:


Dieses Symbol befindet sich bekannter Maßen noch heute auf den 1-Dollar-Noten der USA. Im Zentrum des Siegels stand ein Wappen das links eine Frau und rechts einen Mann zeigt, über dem Wappen sitzt ein Phönix, in der Mitte befindet sich ein kleiner Phönix auf einem Scheiterhaufen:


Der Phönix, speziell der sich aus den Flammen erhebende Phönix, ist ein hermetisches Emblem das von vielen Freimaurerlogen verwendet wird. Die Frau mit der Krone symbolisiert möglicherweise die 'Hure Babylons' aus der biblischen Johannes Offenbarung, genauso wie die von französischen Freimaurern gestiftete Freiheitsstatue, deren Grundstein mit einer Freimaurer-Zeremonie am 5. August 1884 gesetzt wurde. Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass der Mann deshalb ein Schwert und einen Stab trägt, weil es sich dabei um wichtige Werkzeuge eines Magiers handelt. Der Hauptteil dieses Entwurfs wurde nicht angenommen, die Gründungsväter entschieden sich jedoch dafür den Phönix für die Rückseite des Staatssiegels zu wählen. Der Phönix war inoffiziell der erste Wappenvogel der USA und wurde später durch den weißköpfigen Seeadler ersetzt. Als der Krieg zu ende war, spalteten sich die amerikanischen Logen von ihrer Mutterloge in London ab und schufen eine eigenständige amerikanische Großloge.

Etwa ein Drittel aller amerikanischen Präsidenten sind Freimaurer gewesen. Neben George Washington waren es: James Madison, James Monroe, Andrew Jackson, James Polk, James Buchanan, Andrew Johnson, James Garfield, William McKinley, Theodore Roosevelt, William Howard Taft, Warren Harding, Franklin D. Roosevelt, Harry S. Truman und Gerald Ford. In der Geschichte Amerikas waren außerdem auch unter den Mitgliedern des Senats und des Repräsentantenhauses fast immer viele Freimaurer. Laut der Freimaurer Veröffentlichung 'Official Masonic Record of the Third Annual Fashion and
Home Exposition for the Benefit of Masonic Free Hospitals' aus dem Jahre 1924, stellten sie damals 60 % der Senatsmitglieder. Außerdem wurden 290 Mitglieder des Repräsentantenhauses ebenfalls als Freimaurer benannt. Einer Werbebroschüre der kalifornischen Großloge zufolge waren in den Jahren 1981-1983 immer noch 106 Freimaurer in den beiden Institutionen aktiv.

Es wird also deutlich das die Freimaurer von Anfang an tief in die Schaffung der „Neuen Welt“ verwickelt waren und noch heute in deren Politik verstrickt sind. Die Revolution mag für damalige Verhältnisse ein großer Schritt in Richtung Freiheit gewesen sein, doch letztendlich basierte der neue Staat immer noch auf viel zu viel Herrschaft. Dadurch konnte sich eine Elite bilden die heute den mächtigste Teil der globalen Elite darstellt und mit dem US-PATRIOT Act steht die „Freie Welt“ nun kurz davor in eine Diktatur zu verfallen. Möglicherweise stellen die USA den ersten „Freimaurer-Staat“ dar, der nie als freiheitliches System vorgesehen war. Eines können wir von der amerikanischen Revolution auf jeden Fall lernen: Ein System auf Basis von Hierarchie und Herrschaft, sei sie noch so gering, muss zwangsläufig ungerecht und unterdrückend werden, wahre Freiheit lässt sich nur im Anarchismus verwirklichen.

Quellen:
'Die Götter von Eden' von William Bramley
'Magick, Band 1' von Alyster Crowley
http://www.brudertreue.ch/bt3f09.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Martin_(Historiker)
http://de.wikipedia.org/wiki/Freiheitsstatue
http://freimaurer-wiki.de/index.php/Okkultistische_Freimaurerei