26.02.2015Aktionen
Amnesty International Hochschulgruppe veranstaltet in Hannover einen sehr gut besuchten und informativen Event zu den krassen Menschenrechtsverletzungen im Iran.
Obwohl Iran aus dem Fokus der Weltpresse und der Lokalpresse nahezu verschwunden ist, finden nach wie vor schwere Menschenrechtsverletzungen statt. Dies zur Sprache zu bringen, lud die Amnesty International Hochschulgruppe Hannover Studenten und andere Bürgerinnen und Bürger Hannovers ins Freizeitheim nach Linden ein.
Peggy Kurpiers, seit über 40 Jahren im Einsatz für die Menschenrechte weltweit, deutete die Not so vieler Teile der Gesellschaft im Iran durch Verletzungen ihrer Rechte durch das Regime an und führte insbesondere die missliche Lage der Frauen aus. Auch erwähnte sie die vielfältigen Bedrohungen, Verleugnungen, Ausgrenzungen und Folterungen ethnischer Minderheiten, wie zum Beispiel der Araber in den Provinzen Balutschistan und Khusestan, sowie der Bahai und der Sufi Derwische durch Verantwortliche und durch staatlich gelenkte Milizen an.
Michael Höntsch, Mitglied des Niedersächsischen Landtags für die SPD, erinnerte sich zunächst an die Zeit des Schahbesuchs im Jahr 1968 in Deutschland und die sogenannten "Prügelperser", die protestierende Studenten mit langen Latten in Schach zu halten versuchten. Er beklagte die Missachtung der Menschenrechte von Seiten der deutschen Wirtschaftselite und deutete an, wie die Todesstrafe an vielen Iranern vollzogen wird, in dem man den Tod durch den Strang von deutschen Kränen an ihnen vollzieht. Zu dieser beschämenden Situation fügte er noch hinzu, dass die deutsch-iranische Parlamentariergruppe den Iran derzeit für sein Engagement gegen den sogenannten islamischen Staat lobt und dadurch über die Menschenrechtsverletzungen im Iran hinwegsieht. Michael Höntsch ist Mitglied bei Amnesty International und hat eine Patenschaft für den inhaftierten Studentenführer Majid Tavakoli übernommen.
Die Amnesty Hochschulgruppe warb auch unter den anwesenden Studenten, Mitglied bei Amnesty zu werden und eine Petition zur Freilassung von Majid zu unterzeichnen.
Die beiden Referenten plädierten für Aufmerksamkeit den Menschen im Iran gegenüber und brachten ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass eine Diktatur endlich sei und dass sich die Einzelfallarbeit auf jeden Fall lohne, auch wenn sie mühsam sein und viel Beharrlichkeit erfordere.
Die Veranstaltung wurde von zwei studentischen Moderatoren professionell eingeführt und mit einem kleinen Überblick über Iran, sowie persönlichen Beispielen über Erfahrungen im Iran angereichert.
Helmut N. Gabel für mehriran.de
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