Freie Hand für neue Viren

Kontext, 13.05.2020

Mit ihrem Glauben, der Markt werde alles regeln, blamieren sich Neoliberale bis auf die Knochen. Besonders deutlich wird das am Versagen der Pharmabranche. Medikamente gegen unerforschte Erreger, wie sie auch der Klimawandel verbreitet, werden nur entwickelt, falls Profit winkt.

Die Corona-Pandemie dürfte einen Ausblick auf den Umgang mit künftigen Krankheiten und Pandemien bieten, die durch gesellschaftliche Erosionstendenzen und den Klimawandel zusätzlich befördert werden. Steigende Temperaturen etwa bilden längst einen Faktor bei der Ausbreitung sogenannter Tropenkrankeiten in Südwestdeutschland, sodass in südlichen Regionen Baden-Württembergs bereits Mückenjäger unterwegs sind, um gesundheitliche Gefahren einzudämmen. Der Hintergrund: Seit 2007 findet die wärmeliebende asiatische Tigermücke, potenzieller Überträger von Denguefieber und Zika-Virus, auch in Deutschland einen Lebensraum. Während der großen Hitzewelle 2018 wurde erstmals die Übertragung des Westnil-Fiebers – ausgelöst durch das tropische Westnil-Virus – in Deutschland nachgewiesen, das sogar von den heimischen Mückenarten verbreitet werden kann.

Link: https://www.kontextwochenzeitung.de/wirtschaft/476/freie-hand-fuer-neue-viren-6730.html


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