In diesem Beitrag erzähle ich dir, was Freestyle Nähen bedeutet und wie du es anwenden kannst. Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, endlich einige meiner ausrangierten Teile für Upcycling Projekte zu nutzen. Ich habe eine kleine Schublade voller Kleidung, die nicht mehr passt oder nicht mehr gefällt. Einige Teile sind einfach zu klein, manche sind zu alt und haben Verfärbungen oder Löcher.
Gerade jetzt, wo mein Stoffladen geschlossen hat, ist der perfekte Zeitpunkt für ein Upcycling Projekt dieser Art. Aus fünf verschiedenen Teilen habe ich mir ein ganz neues Kleid genäht und ich liebe es!
Da Upcycling Projekte immer recht individuell sind, habe ich keine Video-Anleitung dazu gemacht. Aber ich würde dir gerne erzählen, mit welcher Methode ich solche Nähideen umsetze. Ich habe es irgendwann mal Freestyle-Nähen getauft. Es funktioniert theoretisch auch mit neuen Stoffen. ( Hier habe ich mal so ein Projekt gezeigt). Mit Upcycling bringt es aber noch mehr Spaß!
Ich hatte mir speziell für diesen Zweck sogar eine hübsche Schneiderbüste* gekauft, die den Prozess etwas vereinfacht, da ich nicht immer wieder selbst etwas anprobieren und an mir selbst abstecken muss. Man kann aber auch ohne Schneiderpuppe „Freestyle-Nähen"!
Und jetzt zeige ich dir anhand meines neuen Kleides, wie Freestyle-Nähen funktioniert.
1. Stoffe / alte Kleidung zusammenstellen
Zuerst habe ich einige Teile rausgesucht, die mir von Farben und Mustern her in der Zusammenstellung gut gefielen.
Das waren in der Reihenfolge auf dem Bild:
- Selbst genähte Leggins, ca. 7 Jahre alt. Hab sie kaum noch getragen.
- Upcycling Kleid aus Leggins und T-Shirt. (Hab es leider nie getragen, aber hier ist die Anleitung dazu.)
- T-Shirt, welches ich bei Spreadshirt bedrucken lassen hatte. Leider war das Shirt von Anfang an viel zu klein und ich konnte es nur 1 Mal vor dem Waschen tragen. (Übrigens war das hier bei meinem Turban-Haarband Video)
- Ein Tanktop, welches uralt ist und schon viele kleine Löcher hat. Außerdem fühle ich mich damit mittlerweile zu nackt.
Nicht auf dem Bild und später dazu gekommen ist noch ein Stoffstück, welches ich bei einem gekauften Kleid unten abgeschnitten hatte, da es mir zu lang war.
2. T-Shirt vergrößern & Ärmel abschneiden
Ich wusste, dass der Aufdruck auf der Brust weiterhin an dieser Stelle zu sehen sein sollte und, dass ich ein Kleid machen möchte. Im ersten Schritt habe ich also das T-Shirt hinten genau in der Mitte aufgeschnitten und einen breiten Stoffstreifen eingenäht. Damit wurde das T-Shirt endlich groß genug, damit ich reinpasse. Dann habe ich noch die Ärmel abgeschnitten und die Armlöcher nach innen umgenäht.
3. Leggins als Flügelärmel und Deko
Jetzt passte zwar das Shirt, allerdings sahen die Armlöcher überhaupt nicht schön aus. Als Nächstes habe ich mir die Leggins geschnappt und in der Mitte geteilt. Jeweils eines der alten Hosenbeine habe ich über eine Schulter gelegt, festgesteckt und dann mit der Hand angenäht. Das hat schöne Flügelarmel gezaubert. Ich finde diesen Look richtig toll.
4. Rockteil nähen
Der Rest, also der Rockteil war dann einfach. Auf Taillenhöhe habe ich den Streifen rundherum angenäht.Der schwarze Teil vom Rock war schon fast fertig. Ich habe ich noch etwas weiter gemacht, da ich unbedingt ein lockeres Kleid wollte. Vom Unterhemd habe ich den oberen Teil abgeschnitten, den Rest vom Unterhemd habe ich einfach beim Rock annähen oben drüber gelegt. Das alte Unterhemd hängt also lose über dem Rockteil.
E voila aus FÜNF ungeliebten Teile wurde EIN neues Lieblingsteil! Wie gefällt dir das Upcycling Kleid?
Was bedeutet Freestyle Nähen?
Freestyle Nähen bedeutet, dass du irgendwo anfängst, ohne ganz konkret zu wissen, was am Ende dabei rauskommt! Eine witzige Art zu nähen und toll für alle, die neugierig und experimentierfreudig sind. Jeder Schritt ergibt sich immer erst aus dem vorherigen Schritt. Hast du auch schon mal etwas so, auf diese Art genäht?
Liebe Grüße, deine
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