Freiberufler, Freelancer und Selbstständige sind zufrieden, verdienen gut und deren Bedeutung wird in Zukunft für Unternehmen weiter zunehmen. Zu diesem Schluss kommt die Marktstudie „Freelancer-Kompass 2017“, von freelancermap.de.
Dazu befragte die GmbH online 1.112 Freiberufler aus dem D-A-CH-Raum, in 46 Fragen und sechs Fragegruppen. Die Befragten sind allesamt registrierte Nutzer und Besucher der deutschen Freelancer-Plattformen freelancermap.de, freelancermap.at und freelancermap.ch. Die Ergebnisse liefern vor allem für Freelancer positive Ausblicke.
Freelancer verdienen gut und sind zufrieden
Geld macht vielleicht nicht glücklich, doch über ausreichend Geld kann man sicherlich glücklich sein. 73,11 Prozent der Selbstständigen sind zufrieden mit ihrem Gehalt. 60 Prozent gaben sogar an, dass sie glauben, mehr zu verdienen als Festangestellte.
Das kommt nicht von ungefähr, denn im D-A-CH-Raum liegt der Durchschnitts-Stundensatz 2017 bei 87,36 Euro pro Stunde – ein Anstieg von 6,37 Prozent zum Vorjahr.
Unterschiede gibt es dagegen bei den Stundensätzen nach Fachgebieten. Während ein SAP-Freelancer über 100 Euro die Stunde verdient und Ingenieure auf knapp 75 Euro kommen, erzielen Freelancer in den Bereichen Grafik, Content und Medien mit 65,85 Euro den geringsten Durchschnittssatz im Feld. Am Gesamtkuchen der Branche machen sie mit 5,85 Prozent einen eher kleinen Teil aus. Das Gros der Freelancer (38,22 %) ist mit dem jeweils aktuellen oder letzten Projekt in den Bereichen IT, Chemie/Pharma und Finanzen zu finden.
Arbeitszeiten vergleichbar mit Festangestellten
Entgegen der Klischees liegen Freelancer nicht auf der faulen Haut, sondern arbeiten in etwa genauso viel wie ihre festangestellten Kollegen. So arbeiten 44,07 Prozent zwischen 41 bis 50 Stunden pro Woche während lediglich sechs Prozent der Freelancer über 60 Stunden ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Frauen sind mit 47,48 Stunden ein wenig fleißiger mehr als Männer, die im Schnitt auf 47,12 Stunden in der Woche kommen.
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Eines der interessantesten Ergebnisse der Studie ist die geringe Genderpaygap bei Freelancern: Frauen verdienen im Schnitt 84,62 Euro und liegen damit lediglich 3,02 Euro hinter den Männern. Da wundert es, dass neun von zehn Freelancern Männer sind.
Auch ein klares Übergewicht an Akademikern ist ersichtlich: 71,66 Prozent haben ein Universitäts- oder Fachhochschulstudium abgeschlossen. Folglich steigt die Wahrscheinlichkeit, sich für die Selbstständigkeit zu entscheiden, mit der Höhe des Bildungsabschlusses.
Selbstständigkeit bleibt für alle Berufsfelder attraktiv
Grundsätzlich sind Freelancer, Freiberufler und Selbstständige über alle Branchen hinweg zufrieden mit ihrem Status: 84,26 Prozent der Befragten wollen auch weiterhin Freelancer bleiben. Nur 1,71 Prozent würden am liebsten sofort wieder in ein festes Arbeitsverhältnis wechseln während 14,03 Prozent der Freelancer dies bei einem attraktiven Gehalt in Erwägung ziehen würden.
Gerade auf dem Feld der Bezahlung müssen Freiberuflern aber keine grauen Haare wachsen, auch wenn 51,80 Prozent der Freelancer Einkommensschwankungen als Problem sehen und 37,68 verspätete Rechnungen als Schattenseite der Selbstständigkeit aufführten. Doch die Bruttoumsätze steigen: 55,39 Prozent der Freiberufler erzielten 2016 Einkommen von 100.000 Euro und mehr. 55,30 Prozent kamen im gleichen Jahr auf Bruttogewinne über 50.000 Euro.
Fazit
Die Ergebnisse des Freelancer-Kompass 2017 stimmen branchenübergreifend positiv und zeichnen das Bild einer wachsenden Branche. Neben monetären Vorteilen (28,24 Prozent) sind es vor allem Unabhängigkeit (57,91 Prozent) und freie Zeiteinteilung (55,04 Prozent), welche die Freiberufler reizen.
Ebenfalls positiv zu vermerken ist ein erwartetes Wachstum des durchschnittliches Stundensatzes von 87,36 Euro auf 92 Euro.
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Lydia Plieschnig
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