
Ganz anders dagegen behandelt die EU gerade ihren zweiten großen Handelspartner, die Chinesen. Seitdem die EU-Kommission Strafzölle auf chinesische Solarmodule verhängt hat, darf sich die europäische Weinindustrie auf eine Retourkutsche seitens der Chinesen einstellen. Welche Auswüchse dieser frisch gestartete Handelskrieg noch annimmt bleibt abzuwarten, zumal die Strafzölle zunächst auf sechs Monate beschränkt sind. Und dabei war diese Entwicklung in der europäischen Solarindustrie, die seit Jahren mit der Billigkonkurrenz aus Asien zu kämpfen hat, mehr als absehbar. Seit einigen Jahren ist die weltweite Produktion an Solarmodulen überhitzt, allein die Chinesen produzieren heute anderthalbmal so viele Module wie weltweit nachgefragt wird. Und mit über 20 Gigawatt jährlicher Produktionsleistung stellt die Kapazität der chinesischen Produzenten lediglich 50 Prozent des weltweiten Produktionsvolumens dar. Mal ganz ehrlich, den Chinesen bleibt aktuell nichts anderes übrig als ihre Module zu einem Spottpreis auf dem Weltmarkt zu verscherbeln.