Zwei Architekten schlafloser Nächte begegnen einander im gespenstischen, nächtlichen Nebel. Nichts hat sich geändert am Crystal Lake, in der Elm Street: Im Crossover dieser beiden Koryphäen des Gemetzels bündeln sich nach wie vor die spezifischen Eigenheiten, ihren Opfern den Schlaf zu rauben und dem Tod unsanft die Pforten zu öffnen. Seit ihrem (Kino-)Scheintod ist eine lange Zeit vergangen, aber ihr Vermächtnis, Monster gegen Monster, umfasst das gleiche animalische, zappelige Lustgefühl (Freddy Krueger) und schroffes, ungestümes Toben (Jason Voorhees), wie es die Fans erwarten. Als Schmankerl für ebenjene, die bei jedem Kill schallend applaudieren, ist "Freddy vs. Jason" geprägt von einer zersetzenden Note, in der sich entladenden Destruktion und mit dem selbstreferentiellen Horrorvorwissen des Nerds beste sinnlose Show-Unterhaltung zu liefern. Ob in den verwegensten Traumstrukturen an berüchtigten Schauplätzen oder auf einer Baustelle: Ronny Yu ist verantwortlich für ein vortrefflich cholerisches, wucherndes Happening, das vielleicht etwas zu gewollt eine figurative Hintergrundbeziehungskiste aufbaut, dafür aber meist im rot-grünen Neonfilter verblüffend der Faszination des Bösen Schritt für Schritt, Klingenschnitt für Schwerthieb hinterherschleicht. Ohne Überraschung: Robert Englund und Ken Kirzinger kommentieren sich dabei sarkastisch unentwegt selbst, denn alles ist nun einmal Show und Hypnose zwischen Gliedmaßen und Glibber und dem Versprechen, niemals (ernsthaft) zu sterben.
6 | 10