Frauen sind eine begehrte Ware. Neben Waffen und Drogen ist der Handel mit Frauen einer der weltweit lukrativsten Geschäftszweige krimineller Banden. Im Gegensatz zu Drogen und Waffen, für die man nur einmal einen Preis bekommt, bringen Frauen, die zur Prostitution gezwungen wurden, jeden Tag Gewinn. Jeder Tag, an dem die Frauen ihren Körper für Geld anbieten müssen, lässt die Kassen der Kriminellen klingeln.
Und sie wissen, wie sie ihre Ware einschüchtern: indem sie die Mädchen mit gutbezahlten Jobs locken, ihnen dann den Pass wegnehmen, sie in fremde Länder bringen und dort mit purer Gewalt und Einschüchterung zu ihrem täglichen Albtraum zwingen. Ob sie aus Asien, Afrika oder Osteuropa kommen, gleich ist bei den jungen Frauen, dass die Verzweiflung ob ihrer Armut größer ist als die Angst, verschleppt zu werden. Mit Anzeigen in Zeitungen oder über Bekannte im Familienkreis werden ihnen attraktive Angebote für einen Job in Restaurants oder Geschäften, meist im Ausland, gemacht.
In manchen Fällen werden Töchter auch wissentlich von ihren Eltern an Frauenhändler verkauft, oft aus schierer Geldnot. Fakt ist aber auch, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt. Männer, ob in Deutschland, auf dem Balkan, in den Metropolen der Entwicklungsländer, wollen käuflichen Sex mit Frauen. Je jünger, desto besser. Sie stellen keine Fragen und wollen oft nicht wissen, ob die Frauen sich freiwillig prostituieren oder gezwungen werden. Die Routen der Frauenhändler sind mannigfaltig: Vom Entwicklungsstaat zum Industriestaat, vom Land zur Stadt, von Kontinent zu Kontinent. Ihr Geschäft wird erst durch korrupte Grenzbeamte und Polizisten möglich, die für eine Aufbesserung ihres Gehalts ihre Augen schließen.
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Die wenigsten Frauen schaffen es aus eigener Kraft, dieser Prostitutionsfalle zu entkommen. Oft drohen ihnen die kriminellen Händler, bei einer Flucht die Familie zu Hause umzubringen. Schaffen sie es doch, so kommen sie meist mit Scham und Stigmata zurück statt mit Geld und Ehre. Für viele gebrochene Seelen eine unerträgliche Lage, die sie oft erneut in die Prostitution drängt.
Aus: care_affair / care.de