Frauenfeinde voraus?

Von Stefan Sasse
Zu den abstrusesten Vorwürfen, die der Piratenpartei derzeit auf allen möglichen Kanälen gemacht werden gehört, dass sie frauenfeindlich seien. Unter 15 Kandidaten für das Abgeordnetenhaus sei schließlich nur eine Frau! Shocking, truly. Aber ernsthaft, wundert das jemanden bei einer Partei, die sich effektiv aus Techniknerds zusammensetzt? Auch die Wähler dieser Partei waren mehrheitlich männlich. Die Piraten selbst erklären lediglich, den klassischen Gender-Begriff abzulehnen und die Unterteilung in Männer und Frauen für überholt zu erklären, weil sie weitere Identitäten in der heutigen Gesellschaft ausschließe. Das ist richtig. Die Partei sollte das als Mantra vor sich hertragen und auf die Vorwürfe der Frauenfeindlichkeit gar nicht erst eingehen. Sie sind schlicht haltlos und hysterisch. 
Man ist nicht frauenfeindlich, wenn man nicht männerfeindlich ist. Denn ernsthaft, was anderes als Männerfeindlichkeit wäre es, eine Quote zu installieren, wenn sich offensichtlich keine Frauen aufstellen lassen wollen? Einige unbekannte, kaum vernetzte, unmotivierte Kandidatinnen ins Schaufenster zu stellen, um ein bisschen Gleichberechtigung zu simulieren? Dabei fällt selbst dem Spiegel auf:
Und ob die Frauenquote - sie wird inzwischen von Grünen, Linkspartei, SPD und sogar der CSU praktiziert - wirklich hilft, daran haben selbst Feministinnen ihre Zweifel. Nur: Sie führt unterm Strich dazu, dass Frauen und Männer wie in der Gesellschaft wenigstens gleichmäßig repräsentiert sind.
Aha. Die Frauenquote bringt also nichts, aber sie repräsentiert immerhin. Das bedeutet, dass sie in etwa so sinnvoll ist wie eine Migrantenquote, eine Hartz-IV-Quote und vielleicht auch eine Müllmannquote. Wir könnten soziologische Statistiken heranziehen und alle Parteien verpflichten, die Bevölkerung so exakt wie möglich zu repräsentieren. Macht das Sinn? Nein. Die Frauenquote ist schädlich, nicht nur insgesamt, sondern gerade auch für die Frauen.
Die Piratenpartei sollte sie weiterhin ablehnen. Das wichtige, worum sie sich tatsächlich kümmern muss ist es, jeden Verdacht auf Frauenfeindlichkeit sofort auszumerzen. Keine Quote zu haben ist nicht frauenfeindlich. Frauenfeindlich wäre es, entsprechende Sprüche zu reißen (wie es bereits vorkam) oder den Aufstieg von Frauen zu behindern, wenn sie sich denn darum bemühen wollen. Das darf nicht passieren, und dann können die Piraten auch auf eine Frauenquote verzichten, wie übrigens auch die FDP.

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