Frauen sind aus der Welt der Videospiele nicht mehr wegzudenken. Hierbei ist aber nicht die Rede von irgendwelchen weiblichen Protagonisten. Vielmehr meinen wir den Anteil von Frauen unter den Spielern selbst.
Ego-Shooter: Längst kein Männerkram mehr!
Vor einigen Jahren stellte man sich vor, dass ein typischer Zocker männlich, ledig und eventuell noch etwas korpulent sei. Alles nur Klischees, die damals nicht zutrafen und heute erst recht nicht mehr. Tatsächlich ist die riesige Gemeinschaft der Spieler – völlig unabhängig ob sie täglich oder nur gelegentlich in die virtuelle Welt eintauchen – äußerst vielseitig. Die Branche der Videospiele bietet inzwischen Titel für jede Altersgruppe und für jede persönliche Vorliebe an. So gibt es beispielsweise Spiele für Kleinkinder, die spielerisch neue Fähigkeiten vermitteln, oder auch den klassischen Ego-Shooter, der mit seiner Action alle Interessenten über 18 Jahre anspricht.
Besonders auffällig ist jedoch die Verteilung zwischen männlichen und weiblichen Nutzern. Dominierten in den vergangenen Jahren tatsächlich die Männer das Zocken, ist es heute völlig ausgeglichen. Selbstverständlich sind das nicht nur stumpfe Behauptungen unserseits. Studien beschäftigten sich bereits mit dieser Thematik. So stellte der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (kurz BIU) fest, dass von allen Deutschen, die regelmäßig Computer- und Videospiele nutzen, knapp 44 Prozent weiblich sind. Das Interessante hieran: Die Studie wurde 2011 veröffentlicht. Und eins ist sicher! Die Tendenz hat sich nicht verändert. Anfang 2014 hob die BIU den Wert auf 47 Prozent an.
Epsilon Female: Ein erfolgreiches eSport-Team.
Doch warum spielen plötzlich so viele Frauen? Zum einen liegt das an zahlreiche Bewegungs-, Musik- und Tanzspielen, die verstärkt diese Zielgruppe ansprechen. Zum anderen spielen aber auch Browsergames eine nicht allzu unwichtige Rolle. Spiele, die direkt über einen Browser oder über bzw. in sozialen Netzwerken wie Facebook genutzt werden, werden laut der Studie bevorzugt von Frauen in Anspruch genommen. Mit vielleicht nicht mehr ganz aktuellen 51 Prozent stellen sie sogar die Mehrheit dar, wenn auch nur knapp.
Hinzu gesellt sich der mobile Sektor, also Titel, die über das Smartphone laufen. Einer Studie aus dem letzten Jahr zufolge, haben auch hier die Frauen knapp die Nase vorn, was die prozentuale Verteilung angeht. Ein sehr gutes Beispiel wäre „Candy Crush“, das nicht ausschließlich aber vorrangig von weiblichen Spielern gespielt wird.
Spannend wäre nun zu wissen, ob sich das Spielen der Frauen vom Spielen der Männer unterscheidet. Geht eine Seite taktischer vor? Macht sich jemand beim Zocken mehr Gedanken über mögliche Folge einer virtuellen Handlung? Warum spielt man überhaupt? Gibt es da grundsätzlich gleiche Gründe? Viele Fragen, die wir an dieser Stelle nicht sofort klären können. Doch eins steht fest, eine klare Spaltung lässt sich nicht vornehmen. Und das ist auch gut so!
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