Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

In Zügen, die durchs Leben rauschen, sitzt manch Gedanke still im Licht. Ein Blick nach draußen, stilles Lauschen – und plötzlich spricht das Herz Gedicht.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido PoppCover von Frauen, die aus Zügen schauen

Elf Geschichten, leise, klug und klar – wie Spiegel, die das Leben war.

Einsteigen, Platz nehmen, mitfühlen – Es gibt Bücher, die laut rufen – und solche, die leise zu dir sprechen. „Frauen, die aus Zügen schauen“ von Guido Popp gehört eindeutig zu den letzteren. Und gerade deshalb hallen sie so lange nach. Wie eine Melodie, die einem im Ohr bleibt, obwohl man sie gar nicht laut gehört hat. Oder wie ein Blick aus dem Fenster eines Zuges, bei dem man nicht sagen kann, was einen mehr berührt hat – die vorbeiziehende Landschaft oder der Mensch, der mit leerem Blick daneben sitzt.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Dieses Buch ist ein Kaleidoskop des Lebens – liebevoll gedreht von einem Autor, der hinschaut. Der beobachtet. Und der uns zeigt: Die wirklich großen Geschichten verstecken sich oft in den unscheinbaren Momenten. In einem Blick. In einem Satz. In einer kleinen Geste. Oder in der stillen Einsamkeit einer vollen Bahn. Wenn Du jetzt neugierig geworden bist, dann komm mir auf diese schöne Lesereise. Auf geht’s…

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

11 Reisen in fremde Leben – und doch fühlt sich alles vertraut an – In seinem Erzählband seziert Guido Popp das Alltagsleben seiner Protagonisten mit feinem Skalpell statt mit dem Holzhammer. Er schaut nicht weg, aber auch nicht verächtlich hin. Vielmehr blickt er seine Figuren mit einem Augenzwinkern, einem offenen Herzen und manchmal auch einem kleinen Stich ins Wunde an. Die Geschichten changieren zwischen leichtfüßigem Humor, leiser Melancholie und skurrilem Tiefgang – oft alles auf einmal.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Da sind sie, die Verlorenen, die Hoffenden, die Absurden und die ganz Gewöhnlichen – Menschen auf der Reise durch ihr Leben. Sie steigen ein und aus, stolpern über ihre eigenen Gedanken, erinnern sich, träumen, verlieren sich in der Vergangenheit oder versuchen, im Jetzt nicht unterzugehen. Es sind keine Heldinnen, keine strahlenden Siegerinnen – und genau deshalb sind sie so nah, so echt, so greifbar.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Besonders faszinierend ist die sprachliche Leichtigkeit, mit der Guido Popp seine Geschichten trägt. Kein Wort zu viel, aber jedes sorgfältig gewählt. Seine Sätze haben Rhythmus, sein Humor ist pointiert, nie platt, oft überraschend tief. Und dann sind da diese Stellen, an denen man plötzlich innehält, weil ein Satz wie eine Erkenntnis über die eigene Schulter schaut. Sätze, die nicht laut schreien, aber lange bleiben.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Menschen auf Reisen – wortwörtlich und im übertragenen Sinn – Die Figuren in Guido Popps Geschichten sind keine Helden im klassischen Sinn. Sie sind Suchende, Zweifelnde, Lachende, Verlorene, Wartende – Menschen eben. Und was sie vereint, ist ihre Bewegung. Nicht nur in Bahnen, Flugzeugen oder zu Fuß – sondern innerlich. Sie stehen an Weggabelungen, treten auf der Stelle, blicken zurück oder plötzlich ganz neu voraus. Diese Reisemotive durchziehen den gesamten Band wie ein roter Faden, mal subtil, mal ganz konkret. Und ja, oft schauen sie aus Zügen – oder aus sich selbst heraus.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Was dieses Buch so besonders macht?

Es ist diese seltene Mischung:

🌫 Der leise Nebel der Melancholie, der sich über viele der Geschichten legt – aber nie schwer wird.

🎭 Der trockene, manchmal herrlich böse Humor, der zwischen den Zeilen blitzt.

🫀 Das tiefe Verständnis für menschliche Schwächen, Absurditäten und Sehnsüchte.

🚉 Und natürlich: Die Perspektive. Der Blick aus dem Zugfenster – hinaus auf eine Welt, die oft genauso orientierungslos scheint wie die Menschen, die sie bevölkern.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Besonders beeindruckend ist, wie unterschiedlich jede der elf Geschichten gestaltet ist – in Tempo, Tonfall und Erzählweise. Und doch fügen sie sich zu einem harmonischen Ganzen. Wie verschiedene Waggons eines Zuges, die zwar eigene Abteile haben, aber alle dieselbe Reise antreten.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Zwischen Lachen und Nachdenklichkeit – Der große Reiz dieser Kurzgeschichten liegt in ihrem Kontrast. Sie sind leicht und tief zugleich. Man liest sie oft mit einem Lächeln – und merkt dann beim nächsten Satz, dass dieses Lächeln plötzlich im Hals stecken bleibt. Nicht, weil etwas grausam oder übertrieben traurig wäre. Sondern weil die Wahrheit manchmal wehtut – gerade, wenn sie sich unauffällig anschleicht.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Guido Popp versteht es wunderbar, den Moment einzufangen, in dem etwas kippt: ein Blick, ein Gedanke, eine Erinnerung. Er schenkt uns Wendungen, die überraschen – nicht, weil sie laut sind, sondern weil sie so leise daherkommen, dass man sie fast übersehen hätte. Und dann bleibt ein Satz hängen. Oder ein Gefühl. Und man weiß: Diese Geschichte bleibt bei mir. Besonders bemerkenswert ist auch, wie rhythmisch und klangvoll seine Sprache ist. Da gibt es Sätze, die man laut lesen möchte. Bilder, die sich einprägen wie eine Filmszene. Und immer wieder dieses Gefühl von: Ja. So ist es. Genau so.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

FAZIT: Eine Fahrt, die ich jederzeit wieder antreten würde – Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung. „Frauen, die aus Zügen schauen“ ist kein lauter Bestseller – es ist ein literarischer Reisebegleiter, der sich an deine Seite setzt, dir Geschichten erzählt und dabei dein Herz berührt. Mal zum Schmunzeln. Mal zum Schlucken. Mal zum Innehalten. Guido Popp gelingt es auf berührende Weise, die kleinen Dramen und Komödien des Alltags mit liebevoller Schärfe und literarischer Finesse einzufangen. Seine Figuren sind skurril und zutiefst menschlich, ihre Geschichten voller Widerhaken – aber nie ohne Hoffnung. Manchmal schüttelt man den Kopf, manchmal lacht man laut auf, manchmal spürt man diesen Kloß im Hals, weil man sich plötzlich selbst in einer Figur erkennt.

Frauen, die aus Zügen schauen von Guido Popp

Für mich war dieses Buch wie eine Zugfahrt ohne Zielanzeige – man weiß nie, wohin es geht, aber jede Station fühlt sich richtig an. Ich bin eingestiegen, habe gelacht, geseufzt, mich wiedergefunden – und bin mit einem leicht anderen Blick wieder ausgestiegen. Und wenn man dann am Ende aussteigt, ist man nicht nur ein bisschen klüger, sondern vielleicht auch ein bisschen weicher geworden. Und das ist in Zeiten wie diesen mehr als nur ein literarischer Gewinn. Mit einem klugen Gespür für Zwischentöne, Situationskomik und stille Tragik gelingt ihm eine Sammlung, die unterhält, berührt und immer wieder überrascht. Es sind Geschichten über das Leben – wie es ist, wie es sein könnte, wie es war. Unbedingt lesen. Oder noch besser: einsteigen, lesen, mitfühlen. Ein echtes Highlight für alle, die Geschichten über das Menschsein lieben – in all seiner Widersprüchlichkeit, Verletzlichkeit und Schönheit. Mir bleibt jetzt nur noch dir eine schöne Lesereise zu wünschen und ja: Der Titel ist so poetisch wie treffend.

Frauen, Zügen schauen Guido Popp

Wieder lege ich in sehr sehr tolles Buch beiseite. Es ist perfekt nicht nur für Zugfahrende. Es hat mich echt berührt und ich bin gespannt, ob ich von dem Autor noch mehr lesen darf. Bis dahin schau ich mal, was ich auf meinem Reader finde. Bleibt also neugierig und bis bald 🫶


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