Unser Gefühl für Schnee ist vielleicht zur Zeit etwas überstrapaziert, dennoch erwärmt die Geschichte der "Husky-Familie" unser Herz. Dave und Kristen Olesen leben mit ihren beiden Töchtern und 36 Schlittenhunden am Ufer des großen Sklavensees im Norden Kanadas. Die nächste Ortschaft, die Hauptstadt der Nordwest-Territorien, Yellowknife, ist eineinhalb Flugstunden entfernt. "Ich habe mich hier noch nie so einsam gefühlt wie in der Stadt ", sagt Kristen. Nur die 14 jährige Annika ,die wie ihre kleine Schwester Fernunterricht per Email bekommen, vermisst ein wenig das soziale Biotop einer Schulklasse.
Das Leben in der Schnee-Wildnis ist für die ganze Familie eine große Herausforderung. Wasser wird durch ein ins Eis gebohrtes Loch aus dem See geschöpft, einmal in der Woche ist Badetag in der Sauna , als Jagdausbildung schießen die Mädchen auf einen Schneemann. Die Kinder eifern ihren Eltern nach, die früher mit ihren Huskys an den härtesten Schlittenhunderennen der Welt teilgenommen haben.
Schneewüste mit abwechselnd nur flach einfallender Sonne und sonst viel Dunkelheit und das klagende Heulen der Hunde scheinen ein nicht eben abendfüllendes Sujet zu sein, aber Ralf Breier und Claudia Kuhland machen den Plot durch einen dramaturgischen Kniff spannend: sie begleiten Annika zu ihrem ersten Husky-Rennen in Alaska. Da gibt es nicht nur das Hindernis der großen Entfernung von 4000 Kilometern zu überwinden. Die Huskys sind weder das Fliegen noch andere Hunde gewöhnt und reagieren ungewöhnlich gestresst.
Zwei Tage und eine Nacht führt Annika ihr Schlittengespann durch die Wildnis Alaskas. Sie schafft ihre Reifeprüfung als souveräne Verliererin. Und der Off-Sprecher philosophiert zutreffend:"Das Rennen mag vorbei sein, aber der Weg bleibt das Ziel."