Frau Grokas Strauchtomaten und die Kunstszene von Esens

Frau Grokas Strauchtomaten und die Kunstszene von EsensDiese Szene ist zum Glück dann doch nicht passiert!

Liebe Leser!

Ihr wißt ja, dass ich mich selber nicht gerne vor die Tür lasse, wer weiß, was die verpeilte Frau Groka dann wieder anstellt, aber heute überkam mich spontaner Hunger. Ich visionierte feste Nahrung, stülpte mir ein ungebügeltes aber lebensbejahendes kariertes Seppel-Blüsken über den Kopf und machte mich auf den Weg zum Brutto. ( Name v.d.R. geändert ). So weit, so gut.

Den Rucksack voll gepackt mit Kohlenhydraten wollte ich dann nur noch nach hause und meinen Blutzuckerspiegel pimpen. Um mir die Zeit zu vertreiben, bis meine Füße mich durch die Altstadt getragen haben, versank ich in tiefste Grübeleien über die Raumpatrouille Orion. Wir hatten da nämlich jetzt so eine Phase…wie soll ich sagen…abgesehen vom absolut richtungsweisenden Soundtrack und dem grandiosen Bügeleisen, konnte ich an nichts anderes mehr denken als daran, auf welchem Leinwandformat ich General van Dyke malen soll und ob eine Collage aus Alufolie…

Kurz, ich rutschte in eine dieser Flow-Zustand-Attacken, von denen die Erbengemeinschaft weiß, dass man sich mir dann besser nicht von der Peripherie her nähert. Weil – dann schreie ich „WAAAAH!“ und falle in Ohnmacht.

Und ich wackelte da also so durch Esens, zutiefst versunken in die Frage, was wohl aus Commander Mc Lane geworden wäre, wenn den Frogs die Invasion gelungen wäre, als mein peripheres Sehvermögen meldete „WAAAAH! Schwarzer Mann! Exterrestrische Lebensform von links!“ Eine Stimme in meinem Kopf rief „Kampfstand besetzen!“ und dann hätte ich fast aus dem Affekt den umweltfreundlichen Stoffbeutel mit den Strauchtomaten…

Mein Gott, glücklicherweise hatte ich gerade noch rechtzeitig einen Rücksturz nach Esens. Der ahnungslose, mich überholende Mensch, dem ich da fast mit Schmackes die Tomaten – gar nicht auszudenken! Das was nämlich der Herr Cyrus O., die malende Berühmtheit von Esens. Andere Leute sind ja froh, wenn sie eine Hausnummer haben, aber der Herr O ist eine Hausnummer. Also, nicht, dass ich den Herrn O. kennen würde, weil, ich kenne ja irgendwie nie Leute. Das liegt daran, dass ich nie weiß, worüber ich mit Menschen reden soll und grundsätzlich Veranstaltungen meide, wo nie genug Blumenkübel rumstehen, in die man diskret den lauwarmen Prosecco reinschütten könnte.

So. Weil ich aber Google habe, hab ich natürlich Industriiiespionasch betrieben. Das ist Platt und heißt auf Deutsch „Voll krass Konkurrenz auschecken, Alter!“. Und als ich gesehen hab, wer den Herrn O. schon alles aufgehängt hat, hab ich gedacht „Huch! Ich möchte jetzt um eine gnädige Ohnmacht bitten!“. Der Herr O. hängt nämlich schon zu Lebzeiten im Museum. Also, nicht er persönlich, aber seine Bilder.

Und, äh, also, obwohl ich den Herrn O. gar nicht kenne, hab ich ihn auf der Straße doch sofort erkannt, weil – der hat als Einziger in Esens seine Frisur. Außerdem – man kann ja über Männer in Uniform sagen, was man will, aber bei einem Künstler in Schwarz weiß man, was man hat. Und wenn ich dem jetzt die Tomaten…mein Gott, wär das peinlich gewesen! Und wenn das tatsächlich passiert wäre, dann hätte ich ja auch passierte Tomaten gehabt!

Wie sagte Francois Villon so treffend? Ich bleibe unter dem Holunderstrauch auf den noch nie ein Stern hernieder schien…

So, und während ich das jetzt getippt habe, hab ich Sonnenblumenkerne in mich reingemampft. Kann mir mal einer sagen, wie ich jetzt die ganzen Schalen wieder aus der Tastatur kriege? *schüttel*

Äh… P.S.

Sehr geehrter Herr O., sollten Sie jemals in meinem Blog landen, verkloppen Sie mich bitte nicht! Ich war das gar nicht! Den Artikel hat…äh…die Katze geschrieben. Genau.


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