Welcher Tag ist eigentlich heute? Ich weiß vor Arbeit gar nicht mehr, wohin, oder woher. Oder welcher Spezies ich angehöre. Aber heute habe ich es zum erstenmal, seit ich in Ostfriesland wohne, an den Strand geschafft. Und ich gebe offen zu: Ich bin ein Weichei und mit dem Bus gefahren. Fahrräder fahren nämlich heute alle rückwärts. Bei dieser Expedition habe ich also gelernt: Wenn in Esens Wind ist, ist in Bensersiel Sturm.
Also, nicht, dass es nicht toll gewesen wäre, die Füße ins Watt zu stecken ( und nicht mehr raus zu kriegen *schlurp* ), den Möwen beim Kekse erbeuten zuzusehen und mir und den Frolleins in meiner Begleitung mit meiner Strandkarte für Esenser freien Eintritt zu verschaffen. Aber der Sandsturm! Harejassisnäää! Die vier Euro, die ich in einen Strandkorb investiert habe, waren die bestangelegtesten Euros meines ganzen Lebens, ich schwör mit Blut! Erstmal kam mein im Rucksack dreifach verpacktes Butterbrot als Sandkuchen wieder raus. Weil jetzt aber Dreck den Magen scheuert, hab ich gedacht: Rein damit! Schließlich hatte ich Kohldampf. Ihr wißt schon…die frische Luft und so. Das hat auch fast gar nicht geknirscht beim Kauen. Dann hab ich aber, weil ich mich nicht getraut hab, meine Kamera in den Sandsturm zu halten und Motive zu fotografieren, mein Skizzenbuch ausgepackt und festgestellt, dass man sehr interessante Effekte erzeugt, wenn man mit weichen Bleistiften auf Sand arbeitet. Äh…das war wirklich abenteuerlich. Die Igors, die ich skizziert habe, sahen alle aus, als wären sie in der Pubertät. Voller Pickel.
Ich hab dann gequengelt und wollte zurück ins Atelier, aber die Jugend von heute wollte noch einen Graben ausheben, auf die Trampoline, in das Kletternetz, ins Watt etc. und wer saß dann festgetackert stundenlang im Strankorb und mußte die Taschen hüten? Die liebe Frau Groka! *nörgel*
Eine Zeichnung hab ich dann doch noch zustande gebracht…ich weiß nicht, ob man den Schnappschuss aus meinem Skizzenbuch jetzt erkennen kann, aber, ja, äh, das bin ich. Ich habe eine Düne angesetzt. Schade nur, dass man auf dem Bild nicht die Beduinen sieht, die kurz danach vorüber gezogen sind…
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