Russland hatte die Auslieferung der „Vladivostok“ für Mitte November angekündigt. Schon die Werft in Saint-Nazaire hatte auf Kritik von NATO-Staaten entsprechend reagiert und die bevorstehende Lieferung des Schiffes “mitten in der Ukraine-Krise” dementiert. Finanzminister Sapin erklärte nun, „dass die Bedingungen für eine Auslieferung heute nicht gegeben seien!“
Der russische Vize-Premierminister Dimitri Rogozine veröffentlichte hingegen über Twitter einen Brief der französischen Rüstungsfirma DCNS (Division systèmes navals de surface), in dem die Russen für den 14. November 2014 zu einer Übergabe-Zeremonie nach Saint-Nazaire eingeladen worden seien, wo die „Vladivostok“ erbaut worden ist und derzeit liegt. Der Brief in englischer Sprache enthält Termine und Details der Übergabezeremonie und ist von Pierre Legros, Vize-Präsident der DCNS unterzeichnet. Geplant sei:
10:30 Transfer des Eigentums und Übergabe des Schiffes.
11:15 Bla, bla wichtiger Russen und Franzosen.
11.50 Fahne der russischen Federation wird gehisst.
12.10 Militärzeremonie auf dem Flugdeck.
12:45 Lunch an Bord der Vladivostok.
15:15 Ende der Zeremonie.
Was hier augenscheinlich fehlt ist ein Termin für das Anker Lichten und Auslaufen des Schiffes. Zufall, oder bedeutet dies, dass der dann russische Mistral-Träger von den Franzosen am Auslaufen gehindert wird? Wird Putin ihn dann befreien oder läuft die russische Besatzung einfach bei Nacht und Nebel “inoffiziell” aus?
Immerhin sind 360 russische Marineangehörige seit dem Sommer in Frankreich und haben die Erprobung auf See vor der Küste der Normandie durchgeführt. Ihre Zeit in Frankreich ist bis zum Ende des Herbstes vorgesehen. Die Frage ist nun, fliegen die Russen zurück oder schiffen sie zurück?
Die Werft will die Autentizität des Briefes vom 8. Oktober nicht bestätigen und verweist auf die Politik. Am vergangenen Dienstag verwies der Verteidigungsminister Le Drian auf eine Entscheidung des Präsidenten im November.
Doch die Russen sind misstrauisch geworden und fordern „Mistral oder Geld zurück!“ Sie spekulieren wohl zu Recht darauf, dass Francois Hollande den 1,2 Milliarden-Euro-Vertrag, eine Altlast von Nicolas Sarkozy, wohl ungern canceln möchte, US-Druck hin, US-Druck her…
Hollande hatte die Auslieferung an die vollständige Einhaltung des Waffenstillstandes in der Ukraine geknüpft. Damit haben es die Ukra-Faschisten um den jetzt „ach-so-demokratischen“ Nazi-Jats letztlich in der Hand ob Putin sein Schiff bekommt.
Wie schon fast üblich, hält sich der Präsident Hollande „bedeckt“ und schweigt…
Рособоронэкспорт получил приглашение на 14 ноября для передачи России первого «Мистраля» и спуска на воду второго http://t.co/PJY5q3bLNT—
Dmitry Rogozin (@Rogozin) October 29, 2014