Am 13. Dezember 1836 wird Franz von Lenbach als dreizehntes Kind des Stadtmaurermeisters Franz Lenbach in Schrobenhausen geboren. Lenbach ist ein hervorragender Schüler, was seinen Vater dazu veranlasst, den Sohn 1848 auf die köngliche Landwirtschafts- und Gewerbeschule in Landshut zu schicken. Lenbach sollte nach einer fundierten Schulausbildung und einer Maurerlehre im elterlichen Betrieb mitarbeiten.
Nach dem Tod des Vaters 1852 übernimmt sein Bruder Joseph das Geschäft. Lenbachs Stiefmutter erkannte sein künstlerisches Talent und ermöglichte ihm 1852/53 den Besuch der polytechnischen Schule in Augsburg. Im Februar 1854 wird Lenbach an der Akademie der Schönen Künste München aufgenommen, 1857 besucht er die Meisterklasse des Historienmalers Carl Theodor von Piloty.
Erste materielle Erfolge ermöglichen es ihm, seinen Lehrer im Herbst 1858 auf eine längere Reise nach Italien zu begleiten. In Rom studiert er eingehend die Werke der Alten Meister. Im April 1860 wird Lenbach als Lehrer für Landschaftsmalerei an die neu gegründete Kunstschule in Weimar berufen. 1862 gibt er seine Tätigkeit auf und kehrt nach München zurück und beginnt, Kopien nach Werken Alter Meister anzufertigen. In dieser Zeit entstanden bedeutende Porträts.
Bis Ende der 70er Jahre pendelt Lenbach zwischen München, Berlin und Wien hin und her. In München richtet er ein Atelier ein, das von Lorenz Gedon prunkvoll ausgestattet wurde. Lenbach kam in Kontakt zu führenden gesellschaftlichen Kreisen, so lernte er Ende der 70er Jahre in München Richard Wagner kennen, den er erstmals um 1870 porträtierte. 1875/76 bereist er zusammen mit dem österreichischen Künstler Hans Makart Ägypten. 1882-1887 regelmäßige Aufenthalte in Rom, von Januar 1883 an hatte er dort einige Räume des Palazzo Borghese gemietet, in denen er wie ein Fürst residierte. Schnell wurde sein Atelier zum Anziehungspunkt der römischen Aristokratie.
Der Münchner Maler befand sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als er 1883 den Auftrag erhielt, Papst Leo XIII. zu malen. Im Frühjahr 1887 löst er sein römisches Domizil auf, um endgültig nach München überzusiedeln. Von dort aus bereist er bis 1900 mehrmals Paris, London, Venedig, Amsterdam, Mailand, Wien und Berlin.
1894 erhält der Künstler als “Maler des Deutschen Reiches” die Ehrendoktorwürde der Universität Halle. Im gleichen Jahr sorgte in München ein Prozess um gefälschte und gestohlene Bilder Lenbachs für großes Aufsehen. Im Herbst 1902 erleidet Lenbach einen Schlaganfall, von dessen Folgen er sich nicht mehr erholt. Nach längerem Leiden stirbt der Künstler am 6. Mai 1904 in München.
Schon Lenbachs Zeitgenossen waren von seiner Kunst ebenso fasziniert wie von seinem unglaublichen sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg. Lenbach spielte in der Münchner Kunstszene über Jahrzehnte hinweg die führende Rolle.
Die Villa des Malerfürsten Franz von Lenbach – im Zeitraum von 1887 bis 1891 vom Künstler in Zusammenarbeit mit dem Architekten Gabriel von Seidl erbaut – beherbergt heute die Städtische Galerie im Lenbachhaus. Seit Frühjahr 2009 wird das Gebäude komplett neu gestaltet, die Renovierungsarbeiten sollen bis Sommer 2012 andauern.
Franz von Lenbach
Kinderbildnis mit Katze, 1903
Öl auf Pappe, 77,2 x 68,2 cm
Bildquelle: Commons Wikimedia
Textquelle: Catplus – Die Katze in der Kunst
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