Frankfurter Rundschau bankrott

Der Riese wankt. Galt die Systempresse bislang als unangefochtener Marktsieger auf dem deutschen Medienparkett, so ist die voranschreitende Erosion auf dem Medienmarkt hheute nicht länger zu leugnen. Nach dem Tod von dapd geht mit der Frankfurter Rundschau das nächste Schlachtschiff der Mainstreampresse den Bach hinunter. Das einstmals altehrwürdige Blatt musste Insolvenz beantragen

Frankfurter Rundschau bankrottIn dem Maße, in dem sich die neue Gegenöffentlichkeit formiert, laufen den herkömmlichen Propagandaschleudern die Leser weg. So auch der FR, die über lange Jahre hinweg als eines der seriösesten und informativsten Medien im deutschen Blätterwald gehandelt worden war. Doch dann kippte die Stimmung der Leser. Noch vor einem Jahr hatte sich die Zeitung entschlossen auf die Seite der blutrünstigen und entmenschten NTC- Schergen gestellt, die das blühende Libyen in ein Schlachthaus verwandelt hatten. Die FR unterstellte Gaddafi damals Bombardements der eigenen Bevölkerung (Gaddafi bombardiert Bengasi) und auch in der Viagra- Lüge über Gaddafi ließen die Redakteure sich nicht lumpen, wenngleich auch sicherheitshalber nur im Konjunktiv. Sämtliche Darstellungen sind inzwischen wieder aus dem Netz getilgt worden sind. Auf Google findet man lediglich das Snippet: „Dazu seien Viagra- ähnliche Potenzmittel an die Soldaten verteilt worden…“ Im eigentlichen Text sucht man diese Passage dann vergeblich.

Noch 2001 konnte das Blatt auf eine stolze Auflage 190 000 Druckexemplaren verweisen, inzwischen jedoch wurden die Macher der Zeitung von der Realität eingeholt. Schmerzhaft war dieser Vorgang mit Sicherheit, nicht nur für die Mitarbeiter in den Redaktionen und am Newsdesk. Bereits im Vorfeld waren zahlreiche Redakteure entlassen worden, dann wurden die Redaktionen der FR mit denen der Berliner Zeitung und des Kölner Stadtanzeigers zusammengelegt um Kosten zu sparen. Vergeblich. Weiteres Personal musste abgebaut werden und am gestrigen Tag folgte, was unausweichlich war, der Schlussstrich unter ein Unternehmen, das früher einmal zu Recht als eines der Leitmedien einer freien, unabhängigen und verantwortungsvollen Presse angepriesen worden war und zuletzt nur noch ein trauriger Abklatsch seiner selbst war.

Selbst die letzten Propagandaversuche bescheinigen der Zeitung ihren traurigen Abstieg zu einer Hetzpostille der Systemmedien. So lauteten die letzten Schlagzeilen des Blattes: „Solidarität mit Syriens Opposition – Deutschland sagt Hilfe zu!“ oder schlimmer noch: „Diktatur als das kleinere Übel – syrische Kurden demonstrieren.“ Ebenso mies die folgende Headline: „Assads Skelett.“ in welcher dem demokratisch gewählten syrischen Regierungschef bereits letzte Todeszuckungen attestiert werden. Hingegen kein Sterbenswörtchen von den Greueltaten der NATO in Libyen oder den Verbrechen der angeblichen syrischen Opposition, stets von der FR als solche legitimiert, in Wirklichkeit jedoch noch nicht einmal aus Syrern bestehend. Ein Gutes hat die Geschichte tatsächlich. Eine Zeitung, egal wie gut sie einst gewesen sein mag, die moralisch derart heruntergekommen ist, hat in einer zusehends aufgeklärten Welt einfach nichts mehr verloren und es scheint, als ob immer mehr Leser dies wüssten. Immerhin ein Silberstreif am Horizont.



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