Ausstellungsankündigung
Wann immer Günther Förg Architekturen der Moderne fotografiert, wirkt das Ergebnis wie eine intuitive Bestätigung der eigenen künstlerischen Position.
Obwohl heute alles komplizierter ist als gegen Ende der vierziger Jahre, fühlt man sich angesichts der Fotografien von Günther Förg an Barnett Newmans Entdeckung erinnert, nachdem er ‘Onement I’ gemalt hatte: dass hier ein Bild war, das seine unabhängige Existenz behauptete und gerade dies dem Künstler das lebhafte Gefühl der eigenen Anwesenheit gab, seiner Abgesondertheit und seiner Verbun-denheit mit jenen, die ebenso fühlten. Das ist die Spiegelungssituation, die Günther Förgs Fotografien so aufgeladen erscheinen lässt, auch wenn sie sich den kühlen Geometrien der Moderne widmen.
Es geht um die Kadrierung der Vision, um das Wiederfinden des Begehrens und die Souveränität dessen, der einen Ort durchquert und weiß, dass dieser auf ihn gewartet hat. Nicht im Sinne einer direkten Bes-tätigung, einer Einfügung in vorgegebene Größe oder Erhabenheit, sondern als Gewissheit, hier einen Maßstab für das Eigene zu gewinnen. Vor allem jene Bauten, die eine ins Weite gehende Architekturvorstellung, ein Ensemble, ein strukturiertes Gelände bieten und dem Künstler ermöglichen, sich durch etwas hindurchzubewegen, seine fotografische Vermessung des umbauten Raumes und seiner formalen Strukturen in ‘filmische’ Schnitte zu zerlegen, sind geeignet, dieser Korrespondenz reiche Dimension zu verleihen.
Rudolf Schmitz in “Günther Förg, Fotografien des IG-Farben-Hauses, Frankfurt a.M. Architekt: Hans Poelzig, 1928 bis 1930”, Galerie Bärbel Grässlin, 1996.
Quelle: Interessengemeinschaft Galerien in Frankfurt
- Galerie Bärbel Grässlin
- Wikipedia-Eintrag über den Künstler Günther Förg
Wann und wo
Galerie Bärbel Grässlin
Schäfergasse 46 B
60313 Frankfurt am Main
3. September bis 5. November 2011
Eröffnung am 2. September 2011 um 19:00 Uhr