Frankfurt feiert die Menschenrechte

Von Mehriran

22.05.2011Menschenrechte im Iran Aktionen erstellt von mehriran.de

Amnesty International zeigte sich zu seinem 50 jährigem Bestehen am Sonntag, 22. Mai 2011 im Schauspiel Frankfurt Kultur und Menschen freundlich.

Auf die Freiheit stießen 1961 zwei Studenten im faschistischen Portugal an und kamen dafür in Haft. Die Welle von Protesten, die Peter Benenson mit seinem Artikel darüber in der Britischen Tageszeitung Observer auslöste, gilt als Geburtsstunde von Amnesty International.

Auch 2011 bleibt noch viel Engagement für die Freiheit übrig.

Bei der 50 Jahresfeier in Frankfurt engagierten sich Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Ländern: Türkei, Palästina, Chile, Ägypten, Polen, Deutschland, Iran. So rezitierte der aus Chile geflohene Peter Lehmann ein Gedicht von Pablo Neruda, brillierte der aus Polen stammende Vitold Rek auf seinem Kontrabass mit galizischen Weisen oder spielte Arman Sigarchi ein persisches Stück auf der Oud für sein Land.

Mit einem der Freiheit und Verantwortung gewidmeten Stück tanzte Yasna Schindler den Tanz, der den Einzelnen inspirieren soll Verantwortung für die eigene Freiheit und die Freiheit anderer zu übernehmen.

Iran ist das Land, das laut Amnesty Bericht 2010 die meisten Hinrichtungen nach China vollzieht. Doch neben den offiziell 650 Hinrichtungen, deren Anzahl sich 2011 sogar noch erhöht haben soll, sind zahlreiche Menschen Opfer brutaler Einschüchterungs- und Foltermethoden in den Gefängnissen Irans geworden.

So standen gegen Ende der Veranstaltung drei Stühle auf der Bühne, von denen aus Farhang Kassraei, Niloofar Bijanzadeh und Nasim Ghadimi Ausschnitte aus einem Theaterstück von Niloofar Beyzaie zu Gehör brachten. Das Stück basiert auf Tagebucheintragungen verschiedener Gefangenen in der Islamischen Republik Iran. Erschütternde Zeugnisse von Gefangenen im Iran kamen zur Sprache. Es war ein ergreifend authentischer Zeitpunkt in der Veranstaltung. Die Verachtung der Peiniger gegenüber ihren Opfern wurde in einer Aussage im Anschluss an eine Vergewaltigung deutlich: "Du kannst nicht mal Deinen Arsch schützen, wie willst Du eine Revolution machen!" 

Die 50 Jahresfeier zeigte also summa summarum, dass es immer noch faschistische Regime gibt, die jeglichen Respekt vor der Würde von Menschen vermissen lassen und dass sich mehr und mehr Menschen dessen bewusst werden und ihre Verantwortung erkennen für die Freiheit anderer Rückgrat zu zeigen.

Teile der Veranstaltung werden am 17. Juli 2011 zwischen 12:05 und 13:00 Uhr in hr2-Kultur in der Kulturszene Hessen gezeigt.

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