Frankenweenie

POSTER Frankenweenie

Der ziemlich intelligente Schüler Victor Frankenstien ist wahnsinnig begeistert von seinem neuen Wissenschaftslehrer Mr. Rzykruski. Doch seine Eltern halten nicht viel von Wissenschaft und mit einem kleinen Deal überredet Mr. Frankenstien seinen Sohn dazu Baseball zu spielen. Doch beim ersten großen Match wird Victors bester Freund, sein Hund Sparky, von einem Auto angefahren. Von der Trauer um seinen geliebten Freund zerfressen fasst er dann eines Tages den Entschluss seinen Hund mit Strom wieder zu beleben. Und Sparky kehrt zurück. Allerdings wird seine Rückkehr von den Toten von jeder Menge Chaos begleitet.

Im vergangenen Jahr habe ich ein wenig die Hoffnung in den werten Herrn Tim Burton verloren. Sein Dark Shadows ließ bei mir irgendwie das falsche, kalte Grausen zurück und nach dem eher mauen Alice im Wunderland war ich ein wenig in Sorge um mein Lieblingsanimationsstreifen des neuen Jahres, Frankenweenie. Doch die Sorge war – zum größten Teil – vollkommen unbegründet!

Frankenweenie kommt in niedlicher Stop-Motion-Optik daher und versucht sich stilistisch anhand seiner Schwarz-Weiß-Färbung an einer Hommage an das Gruselkino der 20er und 30er Jahre. Auch inhaltlich verbeugt sich der Film mehr als einmal vor den großen Klassikern. Alleine der Plot – ein Junge erweckt ein totes Wesen mithilfe von Stromschlägen und Blitzen wieder zum Leben – lehnt sich bereits an Frankensteins Monster an, auch innerhalb der gesamten Handlung tauchen immer wieder hier und da kleinere Schmankerl auf. Gepaart wird das ganze mit dem endlich wieder zurückgekehrten Burton-Stil, der den ein oder anderen unvergleichlichen Charakter erschaffen hat – wie zum Beispiel die Katze, deren Kot die Zukunft vorhersagt.

Doch wenn ich mich vom Stil des Films entferne und mir versuche die Handlung näher zu betrachten, verflacht meine Euphorie. Leider wurde aus der tollen Thematik, die mit dem sehr schwierigen Thema Tod umgehen muss, zu wenig gemacht. Die stärksten Momente hat der Film bis zum Zeitpunkt von Sparkys Wiederauferstehung. Danach präsentiert Tim Burton allgemeine Standardkost. Das Experiment gerät aus den Fugen, der Held gerät in Bedrängnis – bla bla bla. Das finde ich persönlich schade, dass man hier nur an der Oberfläche blieb und plötzlich der handelsüblichen Kinderfilmschiene folgte. Denn es wäre unvergleichlich viel mehr möglich gewesen.

Frankenweenie ist gut und weiß in vielen Momenten durchaus zu überzeugen, bleibt aber im Gesamtpaket leider nurStandardkost. Es fehlt eine Botschaft, wie es ältere Disneyfilme wie Der König der Löwen haben, und bietet doch allzu viel bloße Unterhaltung. Wahrscheinlich darf man aber einen Film mit “Botschaft” von Tim Burton nicht mehr erwarten.

DreiVergleichbar: Corpse Bride


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