Agnes Tóth: Remedy - oil on canvas 70x 95 cm | 2009-2010
Auf den ersten Blick erscheinen die bravourösen Ölgemälde der ungarisch-britischen Künstlerin Agens Tóth wie ein unfertiges Puzzle, in dem Teile fehlen oder erst noch richtig zusammengesetzt werden müssen. Dieser Aufforderung folgend, beginnt man unwillkürlich selbst damit, die einzelnen Teile im Kopf zu ordnen und die Lücken zu ergänzen. Plötzlich manifestieren sich vor dem inneren Auge Zitate bekannter Persönlichkeiten aus alten Ölschinken. So beispielsweise John Everett Millais Ophelia, die hier jedoch aufrecht positioniert wurde... aber dann scheint der Rest nicht zu passen... und die Suche nach möglichen Zusammenhängen beginnt von vorn.
Es steckt also ein bewusstes Konzept hinter dieser Ästhetik des Unfertigen. Darin werden Fragmente aus bereits vollendeten Kunstwerken mit individuellen Bruchstücken aus dem Motivfundus der Künstlerin zu einem neuen, mit Leerstellen gespickten Bild zusammengefügt. Die endgültige kompositorische Festlegung und die damit einhergehende Verbindung der einzelnen Elemente zu einer sinnstiftenden Ganzheit wird dabei absichtlich den Assoziationen der Betrachtenden überlassen. Dennoch wirken die Arbeiten trotz ihres Patchworkcharakters schon jetzt wie eine homogene Einheit, die durch einen extrem dünnen, nahtlos erscheinenden Farbauftrag erzeugt wird.Die Künstlerin selbst beschreibt ihren Ansatz wie folgt:
"We cannot speak about incompleteness. The pictures arouse exactly the opposite effect, it looks as if some parts would have rather disappeared or fallen off. The painting will appear like an excavation. By uncovering certain parts, I will tell more than if I had shown everything." (Agnes Tóth)
Agnes Tóth: Entering Private & Personal - oil on canvas - 85 x 110 cm | 2009
Agnes Tóth: Empathy - oil on canvas 85 x 110 cm | 2009-2010
Agnes Tóth: The Unspeakable - oil on canvas 70 x 95 cm | 2009-2010
Agnes Tóth: Not a Fairytale - oil on canvas 83 x 116 cm | 2008