Am 1. August feiert wir Schweizer alljährlich ihren Nationalfeiertag. Und da hier zahlreiche Ausswärtige mitlesen, erkläre ich mal, worum es bei unserem Nationalfeiertag geht:
An einem regnerischen Abend* im August 1291 trafen sich ein paar Mannen auf einer abschüssigen Wiese am Vierwaldstättersee. Sie kamen von Uri, Schwyz und Unterwalden. Sie sassen unter einer Tanne am schärmen, tranken Most und plauderten ein wenig. Über die aktuellen Viehpreise, die Habsburger und die Zukunft. Da meinte einer, sie könnten doch mal etwas ganz Verwegnes tun, etwas, wovon man noch in vielen Jahren spricht: Amerika entdecken, ins Weltall fliegen oder sogar Tofu essen?
Aber dann merkten sie, dass Amerika wohl im Unterland liegt und soweit wollten sie nicht; und die Rakete noch gar nicht erfunden ist. Und dass sie Tofu nicht mögen, überhaupt nicht; schmeckt wie eingeschlafene Füsse.
Dann meinte einer: Einen eigenen Staat gründen wäre doch was. Ohne fremde Vögte und Könige. «Die huäre chennid mir is Fiddlä blasä», meinte der Urner. Also gründeten sie einen neuen Staat; die „Schweiz“. Aber ohne die Berner, Zürcher und die Welschen und so..
In den drauffolgenden Jahrhunderten machten dann nach und nach auch anderen Kantone mit. Manche freiwillig, andere mussten mit Knüppeln überzeugt werden. Ab und zu kamen ausländische Heere vorbei; die schlug man tot. Und ab und zu heimsuchte man das umliegende Ausland und brandschatzte ein wenig.
Die Schweiz gedieh prächtig. Man erfand den Turbolader, das Nescafé-Pulver und die Computermaus. Und am Ende des 19. Jahrhunderts erinnerte man sich der stolzen Geschichte und erfand die 1. Augustfeier. Und deshalb feiern wir jedes Jahr am 1. August unseren Nationalfeiertag. Wir bleiben zuhause und schiessen Raketen gegen den Nachthimmel; und essen keinen Tofu.
Jawohl;so war das damals - genau so.
* An dem Tag muss es geregnet haben; denn bei schönem Wetter hätten die Bergeler zuhause bleiben und heuen müssen. Und es musste am Abend gewesen sein, denn bei Regenwetter mussten sie ja tagsüber güllen...
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An einem regnerischen Abend* im August 1291 trafen sich ein paar Mannen auf einer abschüssigen Wiese am Vierwaldstättersee. Sie kamen von Uri, Schwyz und Unterwalden. Sie sassen unter einer Tanne am schärmen, tranken Most und plauderten ein wenig. Über die aktuellen Viehpreise, die Habsburger und die Zukunft. Da meinte einer, sie könnten doch mal etwas ganz Verwegnes tun, etwas, wovon man noch in vielen Jahren spricht: Amerika entdecken, ins Weltall fliegen oder sogar Tofu essen?
Aber dann merkten sie, dass Amerika wohl im Unterland liegt und soweit wollten sie nicht; und die Rakete noch gar nicht erfunden ist. Und dass sie Tofu nicht mögen, überhaupt nicht; schmeckt wie eingeschlafene Füsse.
Dann meinte einer: Einen eigenen Staat gründen wäre doch was. Ohne fremde Vögte und Könige. «Die huäre chennid mir is Fiddlä blasä», meinte der Urner. Also gründeten sie einen neuen Staat; die „Schweiz“. Aber ohne die Berner, Zürcher und die Welschen und so..
In den drauffolgenden Jahrhunderten machten dann nach und nach auch anderen Kantone mit. Manche freiwillig, andere mussten mit Knüppeln überzeugt werden. Ab und zu kamen ausländische Heere vorbei; die schlug man tot. Und ab und zu heimsuchte man das umliegende Ausland und brandschatzte ein wenig.
Die Schweiz gedieh prächtig. Man erfand den Turbolader, das Nescafé-Pulver und die Computermaus. Und am Ende des 19. Jahrhunderts erinnerte man sich der stolzen Geschichte und erfand die 1. Augustfeier. Und deshalb feiern wir jedes Jahr am 1. August unseren Nationalfeiertag. Wir bleiben zuhause und schiessen Raketen gegen den Nachthimmel; und essen keinen Tofu.
Jawohl;so war das damals - genau so.
* An dem Tag muss es geregnet haben; denn bei schönem Wetter hätten die Bergeler zuhause bleiben und heuen müssen. Und es musste am Abend gewesen sein, denn bei Regenwetter mussten sie ja tagsüber güllen...
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