Fracking-Update: Auch in Deutschland alle 3km ein Bohrturm?

Von Politropolis @sattler59

Die Gasförderung mit der umstrittenen Fracking-Methode soll ein lukratives Geschäft auch in Europa werden. Wenn eine wirklich effiziente Ausbeutung der deutschen Vorkommen angestrebt wird, so bedeutet dies für die in Frage kommenden Gebiete eine hohe “Bohrdichte”. Legt man die Erfahrungen mit Gas-Bohrungen im US-amerikanischen Texas zugrunde, so würden auch bei uns vielleicht bald alle 3km ein Bohrturm errichtet werden, mit allen aus dieser Bohrdichte vorhandenen Risiko-Häufungen durch menschliches Versagen. Wollen das die Energie-Konzerne auch in Deutschland so umsetzen?

Im Interview im TV-Sender “3Sat” in der Sendung “Makro” legte der Energieexperte Dr. Werner Zittel von der Ludwig-Bölkow-Stiftung (3) dar, was das für ein Bundesland wie Nordrhein-Westfalen bedeuten könnte – nämlich ca. 15.000 Bohrtürme, mit allen daraus resultierenden Problemen und Gefahren für das Trinkwasser.
Schon sein erster Satz im Interview lässt aufhorchen: “Die Industrie ist gut beraten, die Kritik [..an Fracking..] ernst zu nehmen.”

Zum Interview – Bild anklicken

Er hält die Erwartungen der Wirtschaft und Politik an Fracking für übertrieben.
“Die Resourcen werden so vor allem schneller ausgebeutet.”

“Auch in China sieht im Fracking-Verfahren Chancen, seinen chronischen Energieengpass ohne teure Importe zu lösen”, ist im Info-Artikel zum Thema auf 3Sat zu lesen. (2) Dass die als “spannende Energierevolution” beschriebene Technik alles andere als “nachhaltig” ist , haben wir bereits vor einem Jahr beschrieben: Das kurze Aufleben des “Fracking Traums” ist möglicherweise ein Strohfeuer, das letzte Zucken eines abgelaufenen Modells, der gnadenlosen Ausbeutung der Rohstoffe, des Traums vom grenzenlosen Wachstum, von dem nur wenige “Glückliche” profitieren. Weniger glückliche Einwohner haben vergiftetes Trinkwasser, Erdbeben, brennbares Wasser und mit toxischen Stoffen belasteten Boden vor ihrer Haustüre.
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