"Four Lions" kommt ins Kino - und soll nicht.

Von Zyw


Bislang hatte die großartig kluge Satire FOUR LIONS in Deutschland noch keine Kinoauswertung. Während der Film von Christopher Morris (ein Interview mit ihm als Podcast dazu HIER) schon seit Spätsommer in Großbritannien auf DVD erschienen ist, will nun der Berliner Verleih Capelight Pictures Ende April die bitterböse Geschichte britischer home-grown-Terroristen und ihrer Probleme mit den Tücken des Märtyrer-Extremismus hierzulande ins Kino bringen. Worauf prompt – so berichtet Spiegel-Online – der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer fordert, den Film aufgrund der aktuellen Terrorgefahr nicht zu zeigen – „Öl“ könne ins Feuer „gegossen werden“.
Welcher Art dieses Öl ist, geht aus der Kurzmeldung nicht hervor: Handelt es sich um die Furcht, dass sich heimische Islamisten ein Vorbild nehmen könnten (und sich in Ninja-Turtle-Kostümen in die Luft zu sprengen versuchen)? Oder um Bedenken, in der Sarrazin-Republik Deutschland könnten arglose Muslime und solche, die für „Islamisten“ gehalten werden, darunter leiden, wegen FOUR LIONS als böswillig, etwas trottelige und trotzdem (bzw. gerade wegen Letzterem) sympathische Randexistenzen verdächtigt werden?
Terrorismus & Film fragt mal an, was genau Herr Mayer meinte - und was der Verleih dazu zu meint. Die T&F-Meinung; ist jedenfalls, dass gerade in Zeiten wie dieser – sprich: der erhöhten Terrorismus-Gefahr (oder zumindest der offiziellen -Gefahrenstufe) – ein Film wie FOUR LIONS nachgerade nottut, weil dieser auch falsche, in Sicherheit wiegende Stereotype auf unbehagliche Weise demontiert.
Die T&F-Kritik; zu FOUR LIONS finden Sie HIER.