In Berlin startet am 17. August dieses Jahr erneut das Fantasy Filmfest. Bis zum September tourt das vor allem auf den Bereich Horror spezialisierte Festival durch acht deutsche Städte – und präsentiert dabei auch ein besonderes „Schmankerl“, die schräge Terrorismus-Komödie FOUR LIONS.
Der satirische Film von Christopher Morris folgt einer Gruppe britischer Homegrown-Jihadis als naiv-trotteligen Culture-Clash-Terroristen auf dem Weg von Sheffield über das Gotteskrieger-Trainingscamp in Pakistan bis zum Finale in London, wo die Selbstmordbomber in ulkigen Kostümen ihre „Pflicht“ tun wollen.
Als schwarzhumorige Farce bietet FOUR LIONS nicht nur besonders clevere Konspirationstricks und perfide Terror-Taktiken wie explodierende Krähen: Auf der Ebene der gar nicht mal unsympathisch gezeichneten Figuren schlägt der Film seine Funken vor allem aus der Reibung zwischen popkultureller Sozialisation, westlich-säkularem Alltags-Achselzucken gegenüber jedweder ideologischer Verpflichtung und – auf der anderen Seite – dem islamistischen Fanatismus, dem es gilt, sein Leben zu opfern. Dass und wie sich hier heiliger Ernst mit unbekümmertem Aktionismus paart, ist schon besonderer britischer Humor.
Übrigens: Der Guantanamo-Häftling und angeblicher britisch-pakistanische al-Qaida-Trainee Moazamm Begg hat das Drehbuch von Morris, Sam Bain und Jesse Armstrong vorab gelesen und bekam eine eigene Vorführung des Films. Eine sonderliche Verunglimpfung von britischen Muslimen konnte er nicht erkennen.
Wann FOUR LIONS jeweils in den Fantasy-Filmfest-Städten Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt a.M., Hannover, München, Stuttgart und Nürnberg zu sehen sein wird, erfahren Sie demnächst auf der Website des Festivals: www.fantasyfilmfest.com.
Einen Trailer gibt es jetzt schon HIER zu sehen, einen großartiger Ausschnitt HIER. Und HIER noch eine Szene, die das Problem des Bilderverbots im Zusammenhang mit Videobotschaften auf besondere Weise reflektiert.
(zyw)