Bröckelnde Industrieruinen, verlassene Vergnügungsparks, alte Flughäfen, Schiffs- und Autowracks, außer Betrieb gesetzte Bahnhöfe, Kanalgewölbe, leere Schwimmbäder, geschlossene Hotels, ehemalige Kinderkrankenhäuser oder Fabriken – damit haben sich die Mitglieder der Fotogruppe Bildwerk Hamburg auseinandergesetzt. In der Ausstellung „Verlassene Orte“ zeigen sie bis zum 26. Juni 2017 im Rathaus Reinbek ihre Arbeiten.
Ausstellungsbeschreibung
Verlassene Orte oder Lost Places sind „in“. Die Fotografien zeigen verfallende verlassene Gebäude, zum Teil auch Innenansichten. Bröckelnde Industrieruinen, verlassene Vergnügungsparks, alte Flughäfen, Schiffs- und Autowracks, außer Betrieb gesetzte Bahnhöfe, Kanalgewölbe, leere Schwimmbäder, geschlossene Hotels, ehemalige Kinderkrankenhäuser oder Fabriken – die Liste der Relikte des modernen Lebens lässt sich fast endlos fortsetzen.
Das Thema ist dabei keineswegs so deprimierend, wie es für manchen vielleicht klingen mag. Orte, die einst voller Leben waren, bieten für Fotografen und Betrachter mit ihren morbiden Zeichen des Verfalls und ihrer Ästhetik des Vergänglichen häufig einen besonderen Reiz. Es entstehen mitunter surreale, fast mystische Szenerien. Die Schönheit des Verfalls erschließt sich häufig erst, wenn sie mit fotografischen Mitteln eingefangen werden: Das Schiffswrack im smaragdgrünen Meer, das bläulich-weiße Licht in den Gängen einer alten Heilstätte, zartes Grün inmitten von Rost, von der Natur überwuchertes Gemäuer.
Die Spurensuche nach den damit verbundenen Geschichten, den Zeichen gelebter Existenzen, mitunter auch den eigenen Erinnerungen, ist ein wichtiger Aspekt. Obwohl in diesen Gemäuern nichts mehr stattfindet, sind es keineswegs seelenlose Orte. Der Wunsch, Vergangenes zumindest in Bildern zu bewahren, spielt eine große Rolle. Diese modernen Ruinen unserer Zeit sind häufig durchaus kulturgeschichtlich interessant, die so vor dem Vergessen bzw. bei Abriss überhaupt für die Nachwelt bewahrt werden.
Die Ausstellung der Fotogruppe „Bildwerk Hamburg“ zeigt Arbeiten von Gabriele Bastians, Dr. Ulrich Külper, Dr. Klaus Marcinzcak und Sabine von Reith.
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Wann und wo
Rathaus Reinbek
Hamburger Straße 5-7
21465 Reinbek
9. Mai bis 26. Juni 2017