Fotografiert werden auf Reisen – meine patentierte Preisliste hilft

Es nervt einfach irgendwann! Man nimmt sich zwar vor. als Ausländer nennt zu sein und sein Gesicht zu wahren, aber es geht nicht immer! Ständig wird man gefragt und umlagert und jeder will ein Bild machen!

Wer viel unterwegs ist, kennt das Phänomen: Ständig wird man als Europäer von den Einheimischen bedrängt und um Fotos gebeten. Eine Zeit lang macht man da gerne mit, aber irgendwann nervt es nur noch. Ich habe mir in Indien dafür eine Preisliste ausgedacht, die Wunder gewirkt hat. Da kommen teilweise komplette Großfamilien und Schulklassen und alle wollen ein Foto. Aber nicht ein Gruppenbild und dann ist wieder gut. Nein! Jeder möchte mit seiner eigenen Kamera oder Fotohandy sein eigenes Foto machen.

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Ok, ich kann es verstehen, dass meine Frau und ich schon für gewisses Aufsehen sorgen. Wir entsprechen beide nicht der gängigen Größennorm. Ich bin zwei Meter groß und sie mit ihren 1.80 Meter auch über dem Durchschnitt.

In Asien sind wir quasi Riesen, die man nur einmal im Leben sieht – wenn überhaupt!

Am Schlimmsten war es bei Borobodur auf Java in Indonesien. Eigentlich wollten wir uns nach der Anreise mit dem Moped aus Yogjakarta entspannt den Sonnenuntergang anschauen und noch ein bisschen runterkommen.

Pustekuchen! Nix war´s es waren mit uns mehrere Schulklassen vor Ort und wirklich jeder wollte ein Foto haben. Sowohl Schüler als auch Lehrer. Die Eltern natürlich auch.

Szenenwechsel und ab nach Bali: Wir wollten eigentlich nur Tanah Lot aus der Nähe sehen, aber schon wurden wir wieder von kompletten Familien umlagert und hängen heute bestimmt in manchen Wohnzimmern.

“Und da haben wir dann doch diese beiden Riesen gesehen. Das waren irgendwelche Deutschen und die waren bestimmt vier Meter groß!” – wird man sich dann noch Jahre später auf Familienfesten erzählen, wenn das Album wieder ausgepackt und rumgereicht wird.

Auch bei Tanah Lot bezahlte ein Balinese sogar einen der allgegenwärtigen Fotografen für ein professionelles Foto von uns zwei und einer Reisefreundin. Keine Ahnung wofür er er nutzt, aber er hat die beiden Riesen auf jeden Fall auch auf Papier gebannt.

Am Schlimmsten war es aber in Indien. Dort wurden wir teilweise auch verdeckt fotografiert und das geht mal gar nicht. Sobald ich gefragt wurde oder einen der Paparazzis entdeckt habe, gab´s meine Preisliste:

Picture with tall guy:
100  Rupien (Indian)
10 Rupien (Foreigner)

Picture with tall lady:
100  Rupien (Indian)
10 Rupien (Foreigner)

Picture with both (special discount just for you):
250  Rupien (Indian)
15 Rupien (Foreigner)

Wer schon mal in Indien war, wird verstehen, warum ich hier verschiedene Preise für Inder und Ausländer auszeichne. Denn egal wo man hinkommt, sind die Preise immer aufgeteilt. Es ist ja ok, wenn die reichen Ausländer mehr zahlen. Bei Taj Mahal zahlen Ausländer 750 Rupien (ca. 10 €) und Einheimische (ca. 0,30 €). Das ist ja auch ab und zu ok.

Aber bei der Preisliste mussten schon einige Inder schlucken. “But I´m just student. No money” – “Well, no money, no picture.”

Natürlich habe ich keinem Inder jemals Geld für Fotos abgeknöpft, aber nach den langen nervenden Fotosessions war es schon recht angenehm auch mal wieder Luft zu haben. Denn unser Ruf schien uns vorausgeeilt zu sein. Nach der Liste wurden wir nicht mehr  so oft fotografiert. Zumindest für diesen einen Tag :)

preisliste-fotos-indien


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