Fotografie – Ein Interview mit Jens Warnke

Von Michaelmilli0n

Mehr und mehr vertiefe ich mich ins Thema Fotografie. So gehört auch Aktfotografie mit dazu. Erste Erfahrungen konnte ich nun inzwischen sammeln. Wie ich finde handelt es sich bei diesem Thema zum einen um ein sehr interessantes für viele aber leider auch um ein eher beschämendes Thema.

Nun interessiert es mich aber, wie andere Kollegen darüber denken. Dazu – und vielem mehr – habe ich Jens Warnke interviewt.

Hallo Jens,

vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst und auf meine Fragen eingehst. Bitte stell Dich doch kurz vor.

Hallo erst einmal, mein Name ist Jens Warnke und stamme aus Sangerhausen (Sachsen-Anhalt)  Ich lebe seit nunmehr 21 Jahren  in einer festen Beziehung und habe einen Sohn (12j.) Mein eigentlicher Beruf ist Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, doch habe ich mich vor ca. 1 ½ Jahren Beruflich umorientiert und bin seither selbstständiger Fotograf.

Wie bist Du denn zur Fotografie gekommen? Was war der Grund für Dich, umzuschwenken?

Früher knipste ich nur so durch die „Weltgeschichte“. Meist bei Familienfesten und ähnlichen Dingen. Im Sommer 2009 begann ich eine viermonatige  Weiterbildung im Bereich EBV. Genauer gesagt befasste ich mich mit dem Programm Adobe Photoshop intensiv, welches ich schon seit der Version 6 benutzte. Bis dahin allerdings nur für den privaten Gebrauch. Für meine Weiterbildung stand mir das Programm in der Version CS4 zur Verfügung. Soweit war alles OK, doch gab es ein kleines Problem. Ich verwendete für meine Übungen ständig fremdes Bildmaterial, was ich mir aus dem Netz zog. Leider konnte ich meine fertigen Ergebnisse deshalb nicht öffentlich zeigen, da ich ja keine Rechte an den ursprünglichen Fotos hatte.

Dies war der Grund, warum ich mit meiner Kleinbildkamera loszog um Fotos zu machen. Als ich dann die ersten Ergebnisse meinen Freundeskreis zeigte und die positive Resonanz sehr groß war, entschloss ich, mich mit der Fotografie intensiver auseinander zu setzen und kaufte mir meine erste DSLR, eine Canon EOS 1000D.

Immer wieder interessant zu lesen, wie andere zur Fotografie finden. Jens, wie ich von Deiner Webseite erfuhr, fotografierst Du auch Akt. Warum?

Ja, die Aktfotografie ist für mich eines der interessantesten Themen der Fotografie.

Das Aktfoto zeigt den Menschen in seiner ursprünglichsten Form und verlangt vom Fotograf ein hohes Maß an Disziplin und Feingefühl.

Dieser Herausforderung konnte ich nicht wiedersehen. Allerdings hatte ich bisher immer junge attraktive Modelle, was die Arbeit erleichterte. Ich hoffe demnächst haben auch einmal ältere Menschen den Mut sich ablichten zu lassen und ich somit die Chance in meinen Bildern zu zeigen, das jedes Alter ihre eigene Ästhetik und Schönheit hat.

Interessant! Als Betrachter malt man sich gern mal die wildesten Szenen am Set aus. Was fühlst Du dabei?

Also beim „ERSTEN MAL“ war ich schon recht aufgeregt. Immerhin wollten sich gleich 2 Frauen vor meiner Kamera gleichzeitig auskleiden. Aber schon nach kurzer Zeit wurde es lockerer. Wir lachten viel und hatten Spass am fotografieren.

Die Flasche Sekt, die ich vorher besorgt hatte war sicher auch nicht störend beim Auflockern der Situation Aber bitte NIE MEHR als 1-2 Auflockerungsgläschen anbieten!!!  Wichtig ist für mich immer, dass eine Professionalität zwischen Fotograf und Model herrscht. Man sollte seinen Kopf frei haben und sich Ausnahmslos auf das richtige Bild konzentrieren. Auch ist gute Laune ein sehr wichtiger Baustein beim Aktshooting. Wenn die Stimmung stimmt und man sich sympathisch ist, entstehen dabei die schönsten Fotos!!!

Mit Sekt? Das stell ich mir lustig vor. Wie reagiert denn Dein Umfeld auf Deine Arbeit?

Weitestgehend POSITIV … allein dadurch, dass ich so viele Bereiche der Fotografie ausprobiere ist eigentlich für jeden etwas dabei Natürlich bekommen ich auch von erfahrenen Fotografen immer wieder einmal konstruktive Kritiken und Verbesserungsvorschläge, für die ich besonderst dankbar bin. Nur so kann ich lernen und meine Arbeiten stetig verbessern.

Das klingt sehr gut. Apropos Arbeit verbessern – Wo und wie siehst Du Dich in Zukunft? Was möchtest Du unbedingt fotografieren?

Was ich gern einmal fotografieren möchte? Die Straßen von New York!!!

Aktuell arbeite ich an einem Fotoprojekt für meine Heimatstadt Sangerhausen, bei dem ich Menschen bei ihrer täglichen Arbeit fotografiere. Am Ende stehen dann eine Ausstellung sowie ein Fotobuch. Der Bürgermeister unserer Stadt hat mir zugesichert ein Vorwort zu schreiben und ich werde ein Exemplar in unser Stadtarchiv geben. Damit schaffe ich ein Zeitdokument, was in späteren Jahren unseren Nachkommen zeigen wird, wie wir einst lebten und arbeiteten.

Du fragst, wie ich mich in Zukunft sehe? Ach da bin ich bescheiden. Mir würde es schon reichen, wenn die Einwohner meiner Heimatregion beim Gedanken an Fotografie immer auch ein Stück weit an meine Person denken und ich mir als regionaler Fotograf einen guten Namen erarbeitet habe.

Oh, New York. Da möcht ich auch mal hin. Eine Stadt, die an jeder Ecke andere Reize hat. Jens, hast Du Vorbilder? Wer oder was inspiriert Dich bei Deiner täglichen Arbeit?

Gundula Schulze Eldowy, Robert Häusser , Helmut Newton usw.  haben mich inspiriert.

Aber auch viele unbekannte Fotografen, die ich auf meinen Streifzug durch das Web aufstöbere inspirieren mich täglich und treiben mich an, immer neue Fassetten der Fotografie auszuprobieren.

Möchtest Du Dein Wissen irgendwann mal in Workshops anbieten oder bietest Du bereits irgendwo Workshops an?

Ja ich gebe zurzeit einen “Kurs” im Bereich Fotobearbeitung am PC. Allerdings unstrukturiert und problemorientiert sowie ehrenamtlich in unserem Fotoclub.

Workshops sind eine gute Sache, keine Frage, aber ich bin eigentlich nicht so der Teacher-Typ und werde lieber auch in Zukunft denen die Fragen haben,  nach bestem Wissen und Gewissen Antworten geben, aber direkte (kommerzielle) Workshops strebe ich eigentlich nicht an.

Vielen Dank nochmal an dieser Stelle. Gibt es noch irgendetwas, was Du meinen Lesern mit auf den Weg geben möchtest? Einen Tipp, eine Weisheit?

Immer daran denken, wer fotografieren will, sollte eine Kamera dabei haben

Es grüsst ganz lieb

Jens “Krümel” Warnke

Wer mehr über Jens erfahren und seine Bilder begutachten möchte, findet alle weiteren Informationen unter http://www.jenswarnke.com/.

About Michael Brückner

Michael Brückner Brückner has wrote 63 articles on this blog.

Die 30 erreicht, mittlere Reife, einfach aber nicht auf den Kopf gefallen. Koch gelernt, Beruf an den Nagel gehängt, was neues probiert. Ich versuche mich jetzt in Web-, Grafik- und Printdesign sowie in Fotografie. Wobei letzteres einen Großteil meiner Freizeit einnimmt.

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