Foto: Christliches Graffiti an der Klostermauer

Von Klaus Ahrens

Ein merkwürdiges Graffiti ziert seit Kurzem die Außenwand des Klosters in Lüdinghausen – genauer gesagt, die Rückwand der Garagen. Im Prinzip allemal erfreulicher als eine nackte Wand, aber das Motiv ist schon grenzwertig.

Es wirkt wie eine Art Werbung für religiöse Fanatiker, die nach einem WN-Bericht einem Lied von einem kranken Mönch nachempfunden wurde – so sieht das Kloster-Graffiti auch aus.

Man hat sich zwar professionelle Unterstützung von den „Lackaffen“ aus Münster geholt, die die Straßenmalerei perfekt in ein funktionierendes Geschäftsmodell gegossen und durchaus auch viele anspruchsvolle Graffitis geschaffen haben.

Aber dies religiöse Motiv, dazu noch mit einer vorsichtig ausgedrückt sehr kindlichen Interprätation, hätte nicht wirklich sein müssen. Insbesondere nicht in Zeiten, in denen die größten Probleme der ganzen Welt letztlich von religiösen Fanatikern ausgehen.

Gut gedacht – schlecht gemacht, kann ich da nur sagen. Für mich ist Religion immer noch Opium für’s Volk, obwohl nach aktuellen Umfragen nur noch weniger als die Hälfte der hier lebenden Menschen an Götter glauben.

Religion indoktriniert die Menschen nach dem Motto „Laß Dich hier ausbeuten, die Belohnung gibts im Himmel“. Egal, ob es dabei um die islamischen 72 Jungfrauen als Sexsklavinnen geht oder um christliches Hallelujasingen bis ans Ende aller Zeiten. Wir wissen doch alle, was gerade in Syrien, Afghanistan und in Afrika beim IS, Al Khaida und Boko Haram täglich abläuft.

Deshalb bin ich gegen jede Zurschaustellung von und Werbung für Religion. Damit meine ich nicht nur Kopftücher und Burkas, sondern auch Kreuze, Nonnentracht und Graffitis mit christlichen Motiven.

Wenn jemand gegen alle Vernunft und alles Wissen der Menschheit ums Universum unbedingt Gott, Allah oder den großen Hubabuba anbeten und verehren möchte, mag er das in seinen vier Wänden nach Belieben tun – in der Öffentlichkeit einer aufgeklärten Gesellschaft hat der mittelalterliche Schwachsinn heute nichts mehr verloren.

Foto: Dr. Martin Merz, Smartphone Huawei P8 lite, CC BY-SA 4.0