Ausstellungsbeschreibung
Die Fotografien von Claudio Hils lassen etwas ahnen von der Unaufhaltsamkeit, mit der die Wucht der Globalisierung auf den ländlichen Raum zukommt und das Vertraute so grundlegend umkrempelt, dass wir uns fühlen wie ausgesetzt. Das Verschwinden der kleinbäuerlichen Strukturen, und damit verbunden der Sinnentzug des Landlebens zugunsten agrarindustrieller Produktion, die Verwandlung landwirtschaftlicher Arbeitsorte zur gesichtslosen Architektur bloßer Wohnsiedlungen hinterlassen eine unbelebte Zwischenwelt, in der man nicht mehr heimisch bleiben und erst recht nicht werden kann.
Fotografie als Tatortbeschreibung: Überall sind die Spuren der sprichwörtlichen Demontage ehemals heiler Lebenswelt zu sehen, notdürftig haltbar gemacht für eine ungewiss scheinende Zukunft. Eine Lebenswelt ohne Zuversicht. Der auswählende Blick, fokussiert auf Brüche und Reparaturen, fördert jedoch nirgendwo Erklärungen zutage, sondern nur neue Fragen, in denen noch etwas nachzuklingen scheint vom Schmerz über den Verlust der Eigenart.
Peter Renz (Ausschnitt aus einem Text des Autors)
Quelle: Forum Kunst Rottweil
- Website des Fotografen Claudio Hils
Wann und wo
Forum Kunst Rottweil
Friedrichsplatz
78628 Rottweil
13. Januar bis 24. Februar 2013
Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 12. Januar 2013, 19:00 Uhr im Bürgersaal am Friedrichsplatz
Zur Eröffnung spricht Peter Renz, Waldburg