Heute kommt bereits das fünfte Kapitel meines Fortsetzungsromans online, die bisherigen Kapitel findet ihr hier:
Fortsetzungsroman: Kapitel 1Fortsetzungsroman: Kapitel 2
Fortsetzungsroman: Kapitel 3
Fortsetzungsroman: Kapitel 4
Als mein Handy vibriert, schaue ich bereits genervt auf mein Display. Schon wieder meine Mutter. In der letzten Woche hat sie mich jeden Tag angerufen, um zu fragen, ob ich schon einen Job habe. Ich habe gelogen und gesagt, dass ich morgen ein Vorstellungsgespräch hätte. Ganz ungelogen ist das nicht. Die Messehostessen-Agentur hat mich tatsächlich zu einem Gespräch eingeladen. Zuerst habe ich mich total gefreut und zugesagt. Aber dann hat meine Freundin Josie mich gefragt, ob ich spontan Lust hätte, mit ihr nach London zu fliegen. Da kann man doch nicht nein sagen, oder? Ich meine, wenn die Entscheidung zwischen London und Vorstellungsgespräch steht, dann liegt doch auf der Hand, wem ich den Vorrang gewähre. Jedenfalls muss ich jetzt dringend packen und ich habe keine Lust schon wieder mit meiner Mutter zu sprechen. Sie will mir sicher viel Glück für morgen wünschen und wenn ich sie dann anlügen muss, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Außerdem läuft die Frist meines Vaters in nicht mal zwei Wochen ab, da macht sie sich sicher schon Sorgen. Eigentlich sollte ich mir auch Sorgen machen, doch ich kann noch immer nicht glauben, dass mein Vater das wirklich durchzieht. Viel mehr Sorgen macht mir im Moment hingegen, dass ich kein vernünftiges Paar Schuhe, für London im Winter habe. In meinem Kopf sehe ich dieses perfekte Paar schwarzer, halbhoher Gummistiefel im Dandystil, die momentan so im Trend sind. Schön gefüttert und gewappnet gegen den Regen. Meine Suche durch sämtliche Onlineshops bleibt erfolglos, aber ich gebe nicht auf. Stattdessen schreibe ich Josie eine Nachricht und frage, ob sie Lust hat, noch die letzten Einkäufe für unseren Kurztrip zu erledigen. Gummistiefel inclusive. Wir wollen zwar in London auch shoppen gehen, aber andererseits müssen wir natürlich auch vorbereitet sein. Eine Dreiviertelstunde später treffen wir uns vor Zara. Josie trägt mal wieder ein bis ins kleinste Detail abgestimmtes Outfit. Ich wünschte, ich hätte ihren Stil. Sie ist eindeutig die perfekte Shoppingbegleitung. Sie trägt einen rosafarbenen Mantel über einer engen, beigen Hose. Dazu einen unglaublich weich aussehenden Schal, der die Farben beider Kleidungsstücke perfekt aufgreift. Ihr langes blondes Haar ist zu einem lockeren dicken Zopf geflochten, der ihr über die Schulter fällt. Sie ist die Art von Freundin, neben der man sich unweigerlich klein, dick und hässlich vorkommt. Auch wenn man sonst mit seinem Äußeren zufrieden ist. „Ich freu mich schon so auf morgen“, begrüßt sie mich und nimmt mich dabei in den Arm. „Tolle Schuhe“, sagt sie dann mit Blick auf meine schwarzen Stiefelletten. „Nichts gegen deine“ erwidere ich mit einem Grinsen. Unsere Shoppingtour dauert über zwei Stunden. Am Ende habe ich nicht die Gummistiefel, die mir vorschwebten, dafür aber ein verdammt stylisches Paar Ugg Boots im Metallic Look und mit Pailletten an der Ferse. Kombiniert mit einer Röhrenjeans ein absoluter Hingucker. Das hat zumindest Josie gesagt und sie ist die Modeexpertin. Okay, ich muss zugeben, der Preis von knapp zweihundert Euro war doch etwas mehr, als ich eigentlich ausgeben wollte. Aber so ein It-Piece wertet den eigenen Kleiderschrank einfach auf, da lohnt sich eine solche Investition. Nach der Shoppingtour entschließen wir uns, noch etwas essen zu gehen. Josie kennt dieses super hippe, vegane Sushi-Restaurant. Wie sich rausstellt ist das Restaurant so hip, dass man für einen Tisch zunächst eine halbe Stunde anstehen muss – nicht gerade ideal, wenn es maximal 3 Grad draußen sind. Dafür lernen wir in der Schlange zwei ziemlich nette Typen kennen und beschließen, uns mit ihnen einen Tisch zu teilen, falls zunächst einer für vier Leute frei wird. Unsere neuen Bekanntschaften heißen Niklas und Ron und arbeiten beide in derselben Werbeagentur. Sie sind die Klischeehipster, die man sich in einem Restaurant wie diesem hier vorstellen würde – aber irgendwie auch ganz süß. „Und was macht ihr so?“, fragt Niklas, nachdem er uns von seinem neusten Auftrag, einer bundesweiten Werbekampagne für eine Fitnessapp erzählt hat. „Ich studiere“, sage ich und weil ich finde, dass sich das ziemlich langweilig anhört füge ich noch hinzu, dass ich nebenbei an ein paar spannenden Projekten arbeite, dass diese Projekte aus intensiven Shoppingtouren und Feierorgien bestehen, verschweige ich lieber.
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Fortsetzungsroman: Kapitel 4
Als mein Handy vibriert, schaue ich bereits genervt auf mein Display. Schon wieder meine Mutter. In der letzten Woche hat sie mich jeden Tag angerufen, um zu fragen, ob ich schon einen Job habe. Ich habe gelogen und gesagt, dass ich morgen ein Vorstellungsgespräch hätte. Ganz ungelogen ist das nicht. Die Messehostessen-Agentur hat mich tatsächlich zu einem Gespräch eingeladen. Zuerst habe ich mich total gefreut und zugesagt. Aber dann hat meine Freundin Josie mich gefragt, ob ich spontan Lust hätte, mit ihr nach London zu fliegen. Da kann man doch nicht nein sagen, oder? Ich meine, wenn die Entscheidung zwischen London und Vorstellungsgespräch steht, dann liegt doch auf der Hand, wem ich den Vorrang gewähre. Jedenfalls muss ich jetzt dringend packen und ich habe keine Lust schon wieder mit meiner Mutter zu sprechen. Sie will mir sicher viel Glück für morgen wünschen und wenn ich sie dann anlügen muss, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Außerdem läuft die Frist meines Vaters in nicht mal zwei Wochen ab, da macht sie sich sicher schon Sorgen. Eigentlich sollte ich mir auch Sorgen machen, doch ich kann noch immer nicht glauben, dass mein Vater das wirklich durchzieht. Viel mehr Sorgen macht mir im Moment hingegen, dass ich kein vernünftiges Paar Schuhe, für London im Winter habe. In meinem Kopf sehe ich dieses perfekte Paar schwarzer, halbhoher Gummistiefel im Dandystil, die momentan so im Trend sind. Schön gefüttert und gewappnet gegen den Regen. Meine Suche durch sämtliche Onlineshops bleibt erfolglos, aber ich gebe nicht auf. Stattdessen schreibe ich Josie eine Nachricht und frage, ob sie Lust hat, noch die letzten Einkäufe für unseren Kurztrip zu erledigen. Gummistiefel inclusive. Wir wollen zwar in London auch shoppen gehen, aber andererseits müssen wir natürlich auch vorbereitet sein. Eine Dreiviertelstunde später treffen wir uns vor Zara. Josie trägt mal wieder ein bis ins kleinste Detail abgestimmtes Outfit. Ich wünschte, ich hätte ihren Stil. Sie ist eindeutig die perfekte Shoppingbegleitung. Sie trägt einen rosafarbenen Mantel über einer engen, beigen Hose. Dazu einen unglaublich weich aussehenden Schal, der die Farben beider Kleidungsstücke perfekt aufgreift. Ihr langes blondes Haar ist zu einem lockeren dicken Zopf geflochten, der ihr über die Schulter fällt. Sie ist die Art von Freundin, neben der man sich unweigerlich klein, dick und hässlich vorkommt. Auch wenn man sonst mit seinem Äußeren zufrieden ist. „Ich freu mich schon so auf morgen“, begrüßt sie mich und nimmt mich dabei in den Arm. „Tolle Schuhe“, sagt sie dann mit Blick auf meine schwarzen Stiefelletten. „Nichts gegen deine“ erwidere ich mit einem Grinsen. Unsere Shoppingtour dauert über zwei Stunden. Am Ende habe ich nicht die Gummistiefel, die mir vorschwebten, dafür aber ein verdammt stylisches Paar Ugg Boots im Metallic Look und mit Pailletten an der Ferse. Kombiniert mit einer Röhrenjeans ein absoluter Hingucker. Das hat zumindest Josie gesagt und sie ist die Modeexpertin. Okay, ich muss zugeben, der Preis von knapp zweihundert Euro war doch etwas mehr, als ich eigentlich ausgeben wollte. Aber so ein It-Piece wertet den eigenen Kleiderschrank einfach auf, da lohnt sich eine solche Investition. Nach der Shoppingtour entschließen wir uns, noch etwas essen zu gehen. Josie kennt dieses super hippe, vegane Sushi-Restaurant. Wie sich rausstellt ist das Restaurant so hip, dass man für einen Tisch zunächst eine halbe Stunde anstehen muss – nicht gerade ideal, wenn es maximal 3 Grad draußen sind. Dafür lernen wir in der Schlange zwei ziemlich nette Typen kennen und beschließen, uns mit ihnen einen Tisch zu teilen, falls zunächst einer für vier Leute frei wird. Unsere neuen Bekanntschaften heißen Niklas und Ron und arbeiten beide in derselben Werbeagentur. Sie sind die Klischeehipster, die man sich in einem Restaurant wie diesem hier vorstellen würde – aber irgendwie auch ganz süß. „Und was macht ihr so?“, fragt Niklas, nachdem er uns von seinem neusten Auftrag, einer bundesweiten Werbekampagne für eine Fitnessapp erzählt hat. „Ich studiere“, sage ich und weil ich finde, dass sich das ziemlich langweilig anhört füge ich noch hinzu, dass ich nebenbei an ein paar spannenden Projekten arbeite, dass diese Projekte aus intensiven Shoppingtouren und Feierorgien bestehen, verschweige ich lieber.