Der nächste Tag sollte nicht anstrengend werden, deshalb gab es erst um halb 7 Frühstück. Danach startete unsere Wanderung Mirador El Pacifico. Auch hier wurden unsere Erwartungen völlig erfüllt. Wir haben unterwegs eine Vielzahl an Fröschen gesehen, Victor hat uns viel über die Pflanzen im Regenwald erklärt und wir durften uns mit einer Art Canopy-Käfig von einer Baumkrone zur nächsten rutschen. Schon um 11:00 Uhr waren wir zurück in Los Campesinos und wurden mit Bananenpfannkuchen verwöhnt. Danach startete ein neues Abenteuer!
In einer Kletterausrüstung gingen wir in Richtung Wasserfall. Abseiling stand auf dem Programm. Die ersten 2 Abseil-Etappen waren zum eingewöhnen und nur etwa 10 Meter hoch. Bei einer dieser Etappen durften wir aus 5 Meter Höhe in ein klares Wasserbecken springen.
Nach den Anfängerstufen ging es gleich richtig zur Sache: Wir seilten uns im 45 Meter tiefen Wasserfall ab. Nachdem wir glücklich und nass unten angekommen waren hatten unsere Guides noch eine Überraschung für uns: Wir sollten uns nach dem Wasserfall von der Hängebrücke abseilen. Erst konnten wir uns nicht so richtig darüber freuen, da uns schon ganz schön mulmig im Bauch war. Auch als wir auf der Brücke standen und plötzlich ins NICHTS springen mussten, waren unsere Beine ganz schön weich… Aber wir haben uns getraut und im Nachhinein hat es superviel Spaß gemacht!
Am Nachmittag wurde es dann gemütlicher: Mit Victor sind wir zu einem anderen Victor gewandert (die Namen sind hier oben nicht ganz so einfallsreich). Der andere Victor hat in seinem Garten Zuckerrohr angebaut und wir hatten das Vergnügen selbst Zuckerrohrsaft zu pressen. Lecker! Der Saft war leider etwas verdünnt, da es in Strömen geregnet hat.
Tag 5 hatte nun doch wieder etwas mit Laufen zu tun… Aber mittlerweile waren wir ja trainiert! Frühmorgens starteten wir zum Örtchen Santo Domingo, in welches viele der Kinder von Los Campesinos zur Schule gehen. Diese Kinder laufen jeden Tag 4 Kilometer pro Weg zur Schule! Bus gibt es keinen, da der Pfad für alle Gefährte die größer als Quads sind nicht zugänglich ist. Ich habe wirklich Respekt vor den Kleinen, die jeden morgen um halb 6 los marschieren!
In Santo Domingo angekommen haben wir erst gemütlich in einer kleinen Soda einen Kaffee getrunken. Nach einer knappen halben Stunde sind wir dann abgeholt worden: und zwar zum Rafting auf dem Rio Savegre! Nachdem die Boote fertig präpariert waren, ging es los. Zu viert im Boot haben wir uns über 2 Stunden durch reißende Stromschnellen gekämpft. An gemütlicheren Passagen hatten wir die Möglichkeit die Natur anzuschauen, bevor es dann mit weißen Schaumkronen wieder flott durch enge Passagen ging. Wir hatten ein tolles Team und alle sind im Boot geblieben. Super Erlebnis! Nach einem leckeren Mittagessen haben wir uns dann wieder auf die Socken gemacht und sind zurück von Santo Domingo nach Los Campesinos gewandert. Dort haben wir dann an unserem letzten Abend mit unserem Guide Victor noch etwas Kniffel gespielt und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Am sechsten Tag hieß es für uns leider Abschied nehmen. Das fiel uns sehr schwer, da uns Victor und Los Campesinos sehr ans Herz gewachsen sind. Per Jeep wurden wir nach Manuel Antonio gebracht, wo wir für unsere nächsten Tage unseren Mietwagen aufgenommen haben. Übrigens: Für alle die keine Hardcore Wanderfreaks sind, trotzdem aber mitten in der Natur untergebracht sein möchten, können wir Los Campesinos gerne in ganz individuelle Touren einarbeiten! Und für alle Kniffel-Freunde: zieht euch warm an: Victor hat ein Händchen für die Würfel!
Wem unsere Reise bisher gefallen hat: Es geht noch weiter! Berichte folgen in den nächsten Tagen. Ich kann schon mal vorab sagen: Wir sind noch mehr gewandert, haben den zauberhaften Süden Costa Ricas angeschaut und wir haben eine Woche in Nicaragua verbracht. Weiterlesen lohnt sich!