Liebe Frau Riebesam,
ich kann ja verstehen, dass sie sich über den Kochsalzvernebler Ihrer Nachbarin freuen, den sie Ihnen für die Inhalationen Ihrer Tochter zur Verfügung gestellt hat. Und ja, so haben Generationen von Kindern inhaliert. Leider nicht sonderlich effektiv.
Wir hatten das doch besprochen: Das Inhalieren des Dosieraerosols über einen Spacer ist wesentlich wirksamer und zeitlich praktischer als das Auffeuchten der Umgebungsluft mit dem elektrischen Gerät. Sie haben ja selbst gesagt: Sie schaffen es gerade so, Ihrer Marla-Joleen die Maske des Spacers auf Mund und Nase zu halten, dass sie zwei-dreimal Luft holt. Das reicht wirklich! Denken Sie wirklich, das funktioniert über eine viertel Stunde, denn solange müssen Sie mit dem Kochsalzgedöns inhalieren? Sehen Sie?
Ja, die Lunge ist frei. Das Medikament wirkt. Auch über den Spacer. Möchten Sie mal selbst hören? Nein? Verstehe ich.
Nein, nur weil ein Inhalationsgerät vor zwanzig Jahren zur Grundausstattung eines Erkältungsaushaltes gehörte, bedeutet das noch lange nicht, dass sich die Medizin und ihr Equipment nicht weiterentwickeln darf. State of the Art ist nun einmal die Trockeninhalation via Spacer.
Sie haben das Gerät schon in der Apotheke bestellt und möchten jetzt “nur” schnell noch das Rezept? Tut mir leid. Ich habe mir angewöhnt, mit der Entwicklung der Medizin mitzuhalten – und den Spacer haben Sie ja schon – da hat der Apotheker wohl Pech gehabt.
Sie machen das schon. Und Marla-Joleen auch. Bitte kommen Sie in einer Woche wieder. Dann höre ich mir Ihre Sorgen gerne noch einmal an Ihre Tochter nochmal ab. Alles klar? Danke.