Wenn das Reisen und das Leben in anderen Ländern nicht mehr nur eine Auszeit vom Alltag ist, sondern dein Alltag…
…dann werden die klassischen und konventionellen Arten, die Welt zu entdecken immer uninteressanter.
Seit über 15 Jahren bin ich analog und digital nomadisch und vielreisend und war in über 60 Länder (schätzomativ, keine Ahnung so wirklich).
In diesem Post will ich mal ein paar meiner Strategien und Tipps teilen, die mir mein Leben als digitale und analoge Nomadin vereinfachen und noch schöner machen.
Die meisten davon nehme ich für selbstverständlich mittlerweile und über viele schreibe ich auch regelmäßig. Aber vielleicht sind sie für dich trotzdem interessant.
Je nach Reiseerfahrungslevel kennst und nutzt du die folgenden Reisestrategien schon. Auch gut, dann teile mit uns deine Erfahrungen oder weitere Tipps in den Kommentaren.
1. Reise ohne Reiseführer
statt Lonely Planet & Co.
Ich persönlich finde Reiseführer im Zeitalter des Internet ziemlich lame.
Und mal abgesehen davon: Eine Meinung soll der Status Quo deiner Reise sein und entscheiden, wie du einen Ort erlebst oder was du von ihm erwartest?
Weitaus besser und sinnvoller:
Crowdsourcing Reiseinformationen auf Facebook-Gruppen, auf verschiedenen Blogs, über Foren und Tripadvisor.
Und überhaupt:
Plane weniger, lebe mehr, reise mehr.
Kein Reiseführer = Mehr Abenteuer. Sei einfach mal nicht vorbereitet und schau wie das ist!
Viele kaufen sich Reiseführer für die Landkarten und um ihre Vorfreude zu schüren. Aber wenn du viel reist, nutzt du Google-Maps (weil du dir auch lokale SIM-Karten vor Ort kaufst) und Vorfreude ist sowieso durch tägliche konstante Reisefreude quasi überflüssig.
Ich persönliche frage am liebsten befreundete Digitale Nomaden oder meine wunderbare Community auf Facebook, Instagram und YouTube nach Tipps und Empfehlungen. Das ist natürlich fantastischer Luxus als Reisebloggerin!
2. Reise nur mit Handgepäck
statt schweres Gepäck einchecken & schleppen
Die ultimative Freiheit, die ich für nichts mehr hergeben würde.
Gepäck aufgeben ist seit zwei Jahren keine Option mehr für mich, genauso wie mittlerweile für viele, viele anderen Digitale Nomaden und Vielreisende, die ich kenne.
Warum? Gepäck einchecken raubt Zeit, Freiheit und macht extrem unflexibel.
Alle Details dazu kannst du in meinem Blogpost hier nachlesen:
Packliste Handgepäck: Leichtes Reisen für Digitale Nomaden & Minimalisten
Zum Thema fortgeschrittenes Packen hilft dir vielleicht auch dieser Post.
3. Wähle Destinationen nach Connections oder Events aus
nicht nach Sehenswürdigkeiten
Irgendwann hast du sie alle gesehen:
Die Tempel, die Wasserfälle, die Kaffeeplantagen und so weiter.
Sightseeing wird irgendwann vom Hauptmotiv zur Nebenbeschäftigung.
Viel cooler: Wähle deine nächsten Reiseziele basierend auf Events, Retreats, Konferenzen, Workshops/Kurse oder Festivals aus oder weil Freunde dort sind/wohnen.
Denn wie sagt man so schön: “Don’t be a tourist, be a traveller.”
Mach deine Reisen zu deinem eigenen individuellen Erlebnis statt die selben Fotos von einem Gebäude zu machen, wie 5 Millionen andere vor dir und nach dir.
Ich war dieses Jahr zum Beispiel unter anderem in:
- Mexiko für einen einmonatigen Yogaretreat (Beitrag dazu hier)
- Barcelona wegen der Dynamite Circle-Konferenz
- Tarifa/Spanien und Taghazout/Marokko um mit befreundeten Digitalen Nomaden zu co-worken
- Italien für einen Yogaretreat (zu meinem Eurotrip dieses Jahr gibt es hier alle Infos)
- Thailand für ein Fastenprogramm auf Koh Samui und um eine Freundin zu besuchen, die dort derzeit ein Yogastudio betreibt auf Koh Tao. Und dann nochmal um Freunde in Chiang Mai und Bangkok zu besuchen.
Im Februar geh ich für das Wanderlust-Festival nach Neuseeland. Und nach Bali kam ich letztes Jahr eigentlich für eine Frau zurück und dann wieder, weil wir hier im Rahmen des Blog Camps einen Retreat im Februar organisiert haben.
Und so weiter und so weiter…
4. Reise mit One-Way-Tickets
statt Hin- und Rückflug buchen
Die ultimative Flexibilität und Freiheit. Ich reise nur noch in eine Richtung.
Ja, ist teurer – mit den größeren Airlines meist 3/4 des Returntickets, bei Budgetairlines ist der Preis meist der selbe.
Der Gegenwert ist jedoch unbezahlbar. Nix mehr mit umbuchen oder Flüge verfallen lassen.
Ein paar kurze Tipps dazu:
- Fliege Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag
- Nutze den Incognito Modus oder Proxy Server beim Buchen
- Für manchmal benötigte Rückflug- oder Weiterflugtickets kannst du onwardflights.com oder flyonward.com benutzen
5. Wohne in Privatunterkünften
statt in Hotels und Hostels
Ich finde ja, dass Hotels und Hostels völlig out sind, außer für ganz kurze Aufenthalte.
Ich mag gern viel Platz und brauche eine Küche. Daher ist für mich AirBnB das Nonplusultra.
Kurze Tipps:
- Verhandle mit AirBnB-Gastgebern für längere Aufenthalte.
- Such dir eine Unterkunft für ein paar Tage und geh währenddessen auf Wohnungs-/Haus-/Zimmersuche für längerfristig. Dafür bieten sich oft Facebook-Gruppen an.
- Nutze diesen Link und spar dir 18 Euro bei deiner ersten Buchung.
6. Bleibe einen Monat (oder drei oder sechs)
statt nur ein paar Tage
Finde heraus, was du an einem Ort brauchst, such dir einen Ort auf dieser Welt raus und lass dich dort für eine Weile dort nieder.
Das ist viel geiler als wie aufgescheuchte Hühner herumzureisen, drei Tage hier und zwei Tage dort, nur um so viel wie möglich zu sehen und zu erleben.
Warum nicht mal einen Ort so richtig kennenlernen? Deinen Alltag dort zu verbringen? Richtige Freundschaften knüpfen? Ein Stammcafé haben?
Du hast einen Monat und willst nach Thailand? Cool, such dir ein Apartment in Chiang Mai und mach von dort Ausflüge.
Du willst nach Mexiko? Geilo, dann nimm dir eine Wohnung in Oaxaca und entdecke die Stadt in und auswendig und mach einen Trip an die Pazifikküste.
Klar, ich habe auch ab und zu Lust auf kürze Entdeckungstouren, aber ich weiß gleichzeitig auch, dass ich dabei nur an der Oberfläche kratze.
Reise tiefer statt weiter, Baby!
7. Achte auf eine gesunde Ernährung & Workout
statt Ausreden und Gewicht zunehmen
Viele nehmen Reisen als Ausrede um sich nicht zur bewegen oder sich scheiße zu ernähren. Ja klar, kostet es ein wenig mehr Aufwand und vielleicht Geld, aber ist es das nicht wert?
Und natürlich ist es spannend das regionale exotische Essen vor Ort in Mexiko oder Indonesien auszuprobieren, aber gesund ist oft wirklich was anderes.
Recherchiere stattdessen gesunde und gute Restaurants vorab (vegan/vegeatarisch anyone?) statt einfach loszugehen und das Buch nach seinem Cover auf der Straße zu urteilen.
Geh auf den Gemüse- und Früchtemarkt und in Biosupermärkte.
Mach dir dein eigenes gesundes Frühstück statt Weißbrot und Cornflakes im Hotel/Hostel (—>AirBnB!).
Auf deine Gesundheit achten heißt nicht nur eine Reiseapotheke dabei zu haben und sich die nötigen Impfungen zu holen. Es heißt sich tagtäglich um seinen Körper zu kümmern. Dazu gehört eine gesunde Ernährung, aber auch Bewegung.
Reisen ist eine miese Ausrede kein Workout oder Yoga zu machen. Es gibt Fitness- und Yogastudios überall auf dieser Welt. Und egal wo du bist, es geht natürlich auch ohne. Es gibt das 7-Minute-Workout und Online Yoga und überhaupt einfach keine Ausreden.
Lies diese zwei Posts:
- Richtig essen, geiler leben: Was ich auf meinen Reisen über Ernährung gelernt habe
- OM & Shavasana weltweit: Wie ich überall mein Yoga finde
8. Nutze IMMER Online-Checkin
statt am Flughafen anstehen
Ich versteh nicht, warum es immer noch so viele Leute gibt, die am Flughafen einchecken. Geht mir nicht in den Kopf rein.
Ich checke immer, immer, immer online ein. Daher macht auch das Handgepäckreisen so viel Sinn: Ich spare mir eine Unmenge an Zeit und sinnloses Anstehen am Schalter.
Zudem will ich mir meinen Sitzplatz immer selbst aussuchen. So weit wie möglich vorne und am Gang.
Bei längeren Flügen schaue ich auch vorher bei Seat Guru rein um herauszufinden, wo es sich am besten im Flieger sitzt.
Hast du noch weitere fortgeschrittene Reisestrategien? Rein damit in die Kommentare!