Noch ist alles sehr frisch, deshalb werde ich meine Eindrücke heute noch veröffentlichen.
Und zum besseren Verständnis: Natürlich sind auch Oecotrophologen angesprochen, diese Fortbildung zu besuchen. Es werden halt Diätassistenten dort ausgebildet (ich hatte von 1977 bis 1979 das Vergnügen) und da es sich um eine lange Tradition handelt wurde das Wording halt beibehalten.
Es ist immer wieder schön, an diesen Ort zurück zu kommen, obwohl sich dort baulich vieles verändert hat. Aber die Herzlichkeit, mit der man aufgenommen wird, die ist geblieben.
Jede Fortbildung beginnt nach der offiziellen Begrüßung und Einführung mit einer musikalischen Einstimmung und die war gestern wirklich stimmgewaltig.
Alegra Weng hat uns mit ihren 15 Jahren mit ihrer gewaltigen Stimme vom Hocker gerissen. Gänsehautfeeling. Stöbert ein bisschen weiter bei Youtube. Dort gibt es noch so einige tolle Videos.
Der erste Vortrag lief unter dem Titel
Das Mikrobiom des Darmes –was sollten Diätassistentinnen darüber wissen?
Referent: PD Dr. med. A. Lügering
Toller Vortrag zu dem, was alles so unseren Darm besiedelt,zu vergleichen mit einem Dschungel. Es ist eine Thematik, die wir alle im Kopf haben sollten, die wir weiter verfolgen müssen, denn es wird geforscht und für mich ist der Darm ein wahres Wunderwerk.
Im Anschluss daran hielt Frau Insa Raabe-Jost,Dipl.-Oecotrophologin, einen interessanten Vortrag zur Histamininoleranz. Es ist wirklich ein Thema, das in der Beratung Kopfschmerzen verursachen kann, da es nicht über Bluttests diagnostiziert werden kann,in einer sauberen und intensiven Anamnese muss man sei Gegenüber als Mensch inkl. Umgebung wahrnehmen. Listen aus dem Netz sind nicht hilfreich!
Nach einer kurzen Kaffeepause ging es weiter mit
Prä- und postoperatives Management bei ausgedehnten Darmresektionen
zuerst aus der Sicht des Chirurgen, in diesem Falle Prof. Dr. med. M. Brüwer.
Es war ein wirklich humoriger Vortrag bei einem ernsten Thema, wie den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED).
Im Anschluss daran erläuterte Frau Bohlen vom UKM die Ernährungsweisen nach dieser OP aus der Sicht der Diätassistentin.Es ist wirklich gut zu hören, was alles machbar ist, wenn ein Großteil des Damres entfernt werden muss.
Ein kleiner Cut:
Bei dieser Fortbildung muss ich immer das Mittagessen erwähnen. Es gab einen Erbseneintopf mit Wurst und einen vegetarischen Gemüseeintopf. Es geht doch nichts über einen gut gekochten Eintopf aus dem "großen Topf". :-)
Danach ging es weiter mit einer Thematik, die sich auf den ersten Blick etwas trocken liest, aber da ich beide Referentinnen kenne, wusste ich, dass es nicht trocken wird. :-)
Thema: Einführung von Screening auf Mangelernährungin den klinischen Alltag – fördernde und hemmendeFaktoren in der interprofessionellen Zusammenarbeit
Frau Träger, Leiterin der Diätschule hatte den Part der Theorie übernommen (sie hat auch ihre Bachelorarbeit zu diesem Thema geschrieben) und Birgit Blumenschein hat Praxisbeispiele dazu gebracht.
Aber das Thema wurde dann doch etwas anders vermittelt, als es im Programm stand und das hat mir sehr gut gefallen.
Beide Referentinnen haben sich die Bälle quasi zugespielt. Zu Beginn konnte auch noch der Eindruck entstehen, dass Frau Blumenschein Frau Träger unterbrochen hat. Aber nein, es war alles geplant. Auf die Theorie folgte sofort ein praktisches Beispiel. Toll!!
Es war ein rundum gelungener Tag, Danke für die Organisation, Danke an alle Helfer.
Und wer sich denkt, dazu hätte man doch noch viel mehr schreiben können...: Das muss ich nicht, denn gegen Ende der Woche sollen alle Vorträge hier online abzurufen sein.
Bildquellenangabe: Gerd Altmann / pixelio.de