Forstwissenschaftler kritisieren Rotbuchenwälder im Verbund schützen

Stellungnahme der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) als gemeinsame Dienststelle der Länder Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein zur Greenpeace-Studie „Deutschlands internationale Verantwortung: Rotbuchenwälder im Verbund schützen“

Mit der Veröffentlichung der Studie „Deutschlands internationale Verantwortung: Rotbuchenwälder im Verbund schützen“ im April 2011 durch die Umweltorganisation Greenpeace hat eine heftige Naturschutzdebatte ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht - eine Debatte, die um die Frage kreist, wie wir Buchenwälder in ihrer ganzen Vielfalt und typischen Ausprägung in Deutschland erhalten können.

Nach der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der deutschen Bundesregierung sollen Wälder mit natürlicher Entwicklung bis zum Jahr 2020 5 % der Waldfläche Deutschlands und 10 % des öffentlichen Waldes bedecken. Bisher ist keineswegs klar, welchen Umfang ungenutzte Wälder zurzeit in Deutschland haben. Eine entsprechende Bilanz wird daher zurzeit in einem vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Verbundprojekt von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA), dem Waldbau -Institut der Universität Freiburg und dem Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz Bühl (ILN) erarbeitet (http://www.nwfva.de/nwe5/index.html). Ungeachtet dieser Tatsache plädiert Greenpeace schon jetzt dafür, rund 260.000 Hektar Buchenwald aus der Nutzung zu nehmen. Greenpeace setzt dabei vor allem auf einen Verbund von großen nutzungsfreien Buchenwäldern.

Wälder aus der Nutzung zu nehmen, ist eine sinnvolle naturschutzfachliche Maßnahme, um Waldlebensgemeinschaften eigendynamisch zu restaurieren. Die absehbar zunehmende Bedeutung nachwachsender Rohstoffe und regenerativer Energien schränkt den Umfang dieser Maßnahme jedoch zwangsläufig ein. Umso wichtiger ist eine naturschutzfachlich wirksame räumliche Verteilung nutzungsfreier Waldflächen im Rahmen einer multifunktionalen Forstwirtschaft, die von einer belastbaren Bilanz des bereits vorhandenen Bestandes ausgeht. Das Gutachten von Greenpeace greift einer abgewogenen und ökologisch fundierten Lösung vor. Damit bietet es keinen zielführenden Lösungsweg an, sondern trägt eher zur Verhärtung der bereits bestehenden Konflikte um nutzungsfreie Wälder bei.


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