Formel‑1: Algarve hofft auf Geldsegen

Von Alexander Kroll

Glücks­ge­füh­le an der gebeu­tel­ten Algar­ve: Im Okto­ber 2020 kehrt die For­mel 1 nach 24 Jah­ren Abwe­sen­heit wie­der nach Por­tu­gal zurück. Gast­ge­ber für den „F1 Hei­ne­ken Grand Prix Por­tu­gal" ist vom 23. bis 25. Okto­ber das Autó­dro­mo Inter­na­cio­nal do Algar­ve in Por­ti­mão (AIA). Zuge­las­sen wer­den min­des­tens 5.000 Zuschau­er, mög­lich sei­en aber auch 60.000, wie Auto­drom-Geschäfts­füh­rer Pau­lo Pin­hei­ro beton­te. Das wären 50% der eigent­li­chen Kapa­zi­tät. Der­zeit wür­den ver­schie­de­ne Sze­na­ri­en mit unter­schied­li­chem Publi­kums­auf­kom­men durch­ge­spielt, die alle von den epi­de­mio­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen abhän­gen. Der Run auf die Tickets zu Prei­sen zwi­schen 85 und 650 Euro hat jeden­falls begon­nen und zwi­schen­zeit­lich die Web­site der Renn­stre­cke lahm­ge­legt.

"Das ist eine gute Nach­richt für die Algar­ve", erklär­te Eli­dé­ri­co Vie­gas (Foto), Prä­si­dent des Ver­ban­des der Hotels und tou­ris­ti­schen Unter­neh­men der Algar­ve ( AHETA). Vie­gas beton­te, wie wich­tig es für die Regi­on sei, "eine Ver­an­stal­tung die­ser Dimen­si­on zu ver­an­stal­ten", die "nicht nur wich­ti­ge Tou­ris­ten­strö­me erzeugt, son­dern ange­sichts der enor­men Medi­en­prä­senz auch ein pri­vi­le­gier­tes Mit­tel zur För­de­rung des Tou­ris­mus dar­stellt", und zwar auf glo­ba­ler Ebe­ne. Gleich­zei­tig wür­den die Hotels der Regi­on pro­fi­tie­ren. Neben den Zuschau­ern sind allein etwa 10.000 Per­so­nen in ver­schie­de­nen Funk­tio­nen vor Ort - von den Mit­ar­bei­tern der ein­zel­nen For­mel-1-Teams bis hin zum Pres­se­korps.

Rita Mar­ques, Staats­se­kre­tä­rin für Tou­ris­mus, erhofft sich von dem Spek­ta­kel wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Regi­on in Höhe von min­des­tens 30 Mil­lio­nen Euro. Ande­re sind noch opti­mis­ti­scher. João Fer­nan­des, Tou­ris­mus­chef der Algar­ve, rech­net mit 80 Mil­lio­nen. Der Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler Pau­lo Reis Mourão hält sogar 130 Mil­lio­nen für mög­lich.

Doch vor dem Geld­se­gen kommt eini­ges an Kos­ten auf die Ver­ant­wort­li­chen zu. So muss der Stre­cken­be­lag für 1,5 Mil­lio­nen Euro erneu­ert wer­den. Hier hat der natio­na­le Tou­ris­mus­ver­band die Finan­zie­rung zuge­sagt. Die Bür­ger­meis­te­rin von Por­ti­mão, Isil­da Gomes, stellt 200.000 Euro an Unter­stüt­zung in Aus­sicht. Wei­te­re 300.000 Euro wer­den von den ande­ren 15 Gemein­den der Algar­ve garan­tiert, wie Antó­nio Miguel Pina und Rui André, Prä­si­dent und Vize­prä­si­dent der inter­kom­mu­na­len Gemein­schaft der Algar­ve ( AMAL), erklär­ten.

Das Autó­dro­mo Inter­na­cio­nal do Algar­ve AIA wur­de erst im März 2020 vom Inter­na­tio­na­len Auto­mo­bil­ver­band (FIA) mit der Höchst­no­te 1 aus­ge­zeich­net, was die Teil­nah­me an For­mel-1-Ren­nen ermög­licht. Die Renn­stre­cke wur­de im Okto­ber 2008 fer­tig­ge­stellt und hat eine Län­ge von 4,692 km. Auf dem etwa 300 Hekt­ar gro­ßen Are­al, das ver­kehrs­güns­tig an der Auto­bahn „Via do Infan­te" (A22) liegt, befin­den sich, neben der Haupt­stre­cke, eine Kart-Bahn, ein Tech­no­lo­gie­park, ein Sport­kom­plex sowie ein tou­ris­ti­sches Resort mit Hotel, Apart­ments, Shop­ping- und Frei­zeit­be­rei­chen. Por­tu­gal hat eine gro­ße For­mel-1-His­to­rie. Allein in Esto­ril fand seit 1984 13 Mal der Grand Prix von Por­tu­gal statt, seit 1996 ist Por­tu­gal aus dem Renn-Kalen­der ver­schwun­den.

Fall Maddie: Durchsuchung in Hannover

Die deut­sche Poli­zei durch­sucht seit ges­tern eine Klein­gar­ten-Par­zel­le in Han­no­ver. Das mel­de­ten zahl­rei­che deut­sche und por­tu­gie­si­sche Medi­en. Meh­re­re Beam­te hät­ten das Erd­reich des Grund­stücks mit Schau­feln und Har­ken durch­kämmt. Auch ein klei­ner Bag­ger sei zum Ein­satz gekom­men. Beam­te der Spu­ren­si­che­rung und ein Spür­hund waren vor Ort. "Die Durch­su­chun­gen ste­hen im Zusam­men­hang mit unse­ren Ermitt­lun­gen im Fall Mad­die McCann", sag­te Julia Mey­er, Spre­che­rin der Staats­an­walt­schaft Braun­schweig. Was in dem Klein­gar­ten gesucht wer­de, sag­te sie nicht. Die Durch­su­chung des Klein­gar­ten-Grund­stü­ckes in der Nähe des Stich­ka­nals Han­no­ver-Lin­den soll am heu­ti­gen Mitt­woch fort­ge­setzt wer­den. Medi­en­be­rich­ten zufol­ge soll der Haupt­ver­däch­ti­ge Chris­ti­an Brück­ner seit 2007 meh­re­re Jah­re in Han­no­ver gelebt haben. Er steht im Ver­dacht, 2007 die drei­jäh­ri­ge Mad­die McCann aus einer Feri­en­an­la­ge in Por­tu­gal ent­führt zu haben. Die Ermitt­ler in Deutsch­land sind über­zeugt, dass das Mäd­chen tot ist. (Quel­le: HAZ)

Covid-19: Maske aus Portugal neutralisiert das Virus

Por­tu­gal pro­du­ziert die welt­weit ers­te Mas­ke, die nach­weis­lich das neue Coro­na­vi­rus inak­ti­viert. Dank einer inno­va­ti­ven Beschich­tung wird das SARS-CoV-2-Virus neu­tra­li­siert, wenn es mit dem Gewe­be in Kon­takt kommt. In diver­sen Tests wur­de nach einer Stun­de Kon­takt mit dem Virus eine 99%ige Reduk­ti­on beob­ach­tet. Die „MOxAD-Tech-Mas­ke" ist wie­der­ver­wend­bar und für 50 Wasch­gän­ge aus­ge­legt.

Die Inno­va­ti­on ist das Ergeb­nis einer Koope­ra­ti­on zwi­schen dem João Lobo Antu­nes-Insti­tut für Mole­ku­lar­me­di­zin, den Tex­til­fir­men Adal­ber­to und Sonae Fashion Group, dem Tech­no­lo­gi­schen Zen­trum der Tex­til- und Beklei­dungs­in­dus­trie Por­tu­gals CITEVE und der Uni­ver­si­tät Min­ho. Die Mas­ken wer­den im Land und auch in der gesam­ten Euro­päi­schen Uni­on bereits für 10 Euro ver­kauft.

Portugal: Rabattkampagne für Museen und Denkmäler

Das Kul­tur­mi­nis­te­ri­um hat eine Kam­pa­gne für Ermä­ßi­gun­gen beim Zugang zu Muse­en, Paläs­ten und Natio­nal­denk­mä­lern, ein­schließ­lich archäo­lo­gi­scher Stät­ten, ins Leben geru­fen. Wie die stell­ver­tre­ten­de Staats­se­kre­tä­rin für Staat und Kul­tur­er­be, Ânge­la Fer­rei­ra (Foto), sag­te, läuft die "Som­mer-Rabatt­kam­pa­gne" bis zum 30. Sep­tem­ber. "Wir haben 17 Rou­ten ent­wi­ckelt, die nach The­men oder Regio­nen grup­piert sind und mehr als 60 kul­tu­rel­le Stät­ten im gan­zen Land umfas­sen. Die Ermä­ßi­gun­gen basie­ren auf dem Kauf eines Tickets für die­se Rou­ten und dar­auf, dass jeder Besu­cher sie­ben Tage Zeit hat, das Ticket für die Rou­te zu nut­zen", erklär­te Fer­rei­ra. Im Fal­le von Ein­zel­ti­ckets beträgt die Ermä­ßi­gung 25 Pro­zen, bei Fami­li­en­kar­ten 45 Pro­zent
Mit die­ser Kam­pa­gne will das Minis­te­ri­um "die kul­tu­rel­le Betei­li­gung der Por­tu­gie­sen anre­gen und för­dern und ihnen die Mög­lich­keit geben, unse­re Muse­en und Denk­mä­ler zu gerin­ge­ren Kos­ten in einem vor­aus­sicht­lich außer­ge­wöhn­li­chen Jahr zu besu­chen, da wir uns der Schwie­rig­kei­ten bewusst sind, mit denen vie­le Por­tu­gie­sen aus wirt­schaft­li­cher Sicht zu kämp­fen haben".

Sardinen-Quote erhöht

Gute Nach­rich­ten für Fisch­freun­de: Por­tu­gals 120 Schif­fe star­ke Fisch­flot­te kann ab dem 1. August wei­te­re 6.405 Ton­nen Sar­di­nen fan­gen. Das hat der Staats­se­kre­tär für Fische­rei José Apo­liná­rio jetzt per Ver­ord­nung fest­ge­legt. Die­se Erhö­hung der Fang­quo­te folgt auf eine Neu­be­wer­tung des Sar­di­nen­be­stands, die von den Regie­run­gen Por­tu­gals und Spa­ni­ens beim ICES (Inter­na­tio­na­ler Rat für Mee­res­for­schung) bean­tragt wur­de. Die wis­sen­schaft­li­chen Daten, die aus die­sem Pro­zess resul­tier­ten, deu­te­ten dar­auf hin, dass es eine deut­li­che Erho­lung der Bestän­de gege­ben hat.