Formel 3 EM: Rückblick Hockenheim

Von Morethanracing @morethanracing

Drei spannende Rennen lieferte die Formel 3 EM in Hockenheim ab. Zweimal hieß der Sieger Raffaele Marciello.

Rennen 1

Von der Pole-Position setzte Raffaele Marciello sich schon am Start in Führung und kehrte mit einem Vorsprung von über fünf Sekunden aus der ersten Runde zurück. Dabei profitierte er auch von einem Dreher seines Verfolgers Lucas Auer (Prema Powerteam) in der ersten Kurve nach dem Start, der den Österreicher auf den neunten Rang zurückwarf. Auch der zweitplatzierte Alex Lynn (Prema Powerteam) kreiselte noch im ersten Umlauf und fiel ans Ende des Feldes zurück. Félix Serrallés kristallisierte sich schon in der ersten Runde als erster Verfolger von Marciello heraus. Daran sollte sich im Laufe der 19 Rennrunden nichts mehr ändern, der Fortec-Pilot wurde trotz Drucks von Tom Blomqvist als Zweiter abgewinkt.

Hinter den Podestkandidaten beendete Sven Müller (ma-con) das Regenrennen auf Rang vier und war damit bester Deutscher im 29-köpfigen Starterfeld. Er überholte Mitte des Rennens Harry Tincknell (Carlin) und brachte die Position vier sicher ins Ziel. Für Müller war es bei seinem Heimspiel das bisher beste Saisonresultat. Josh Hill (Fortec Motorsports) belegte den sechsten Rang vor Auer und dem in der Fahrerwertung noch immer auf Rang zwei notierten Felix Rosenqvist (kfzteile24 Mücke Motorsport). William Buller (ThreeBond with T Sport) und Gaststarter Daniil Kvyat (Carlin) komplettierten die Top Ten.

Raffaele Marciello (Prema Powerteam)
„Mir persönlich ist es egal, ob ich im Regen oder auf trockener Strecke fahre. Ich denke aber, dass unser Auto im Regen besonders gut ist. Ich hatte einen kritischen Moment, als ich mich in der ersten Kurve drehte. Dabei hatte ich Glück, nicht die Mauer zu treffen und ohne Probleme weiterfahren zu können. Ich habe jetzt zwar einen guten Vorsprung in der Gesamtwertung, aber die Saison ist noch lang und es ist noch lange nichts entschieden.“

Félix Serrallés (Fortec Motorsports)
„Es war ein gutes Rennen und ich bin sehr glücklich über meinen ersten Podestplatz in diesem Jahr. Ich denke, dass wir als neues Team in der Serie erst einmal die Reifen kennenlernen mussten. Nun geht die Entwicklung eindeutig in die richtige Richtung. Trotzdem war Raffaele an diesem Tag viel zu schnell für mich.“

Tom Blomqvist (Eurointernational)
„Über den dritten Platz bin ich happy. Ich hatte natürlich auch etwas Glück, dass sich in der ersten Runde gleich zwei Fahrer vor mir drehten. Danach war ich glaube ich minimal schneller als Félix, aber ich habe keinen Weg an ihm vorbei gefunden.“

Rennen 2

Bei strahlendem Sonnenschein münzte Raffaele Marciello seine Pole-Position am Start in die Führung um, während Tom Blomqvist sich als Zweiter einreihte. Noch in der ersten Runde verbremste sich Antonio Giovinazzi (Double R Racing) und kollidierte mit Jann Mardenborough (Carlin). Auch Richard Goddard (ThreeBond with T-Sport) und Lucas Wolf (URD Rennsport) wurden in den Unfall verwickelt, der den Einsatz das Safety Cars nach sich zog. Giovinazzi und Mardenborough schieden als Folge der Kollision aus.

Der Restart erfolgte Anfang der vierten Runde und Raffaele Marciello behielt seinen ersten Platz vor Tom Blomqvist. Josh Hill überholte Felix Serrallés und war neuer Vierter hinter Lucas Auer (Prema Powerteam). Im zehnten Umlauf nutzte Hill einen Fahrfehler von Blomqvist und zog im Motodrom in einem Rutsch an Auer und Blomqvist vorbei auf Position zwei. Diese hielt der Brite bis ins Ziel und feierte seinen ersten Podestplatz in der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Blomqvist und Auer wurden hinter Formel-3-Neuling Hill auf den Plätzen drei und vier abgewinkt.

Félix Serrallés (Fortec Motorsports) sah die Zielflagge als Fünfter. Mit Rang sechs fuhr Dennis van de Laar (Van Amersfoort Racing) seine bisher beste Platzierung in der FIA Formel-3-Europameisterschaft ein. Alex Lynn (Prema Powerteam), Sven Müller (ma-con), Jordan King (Carlin) und Felix Rosenqvist (kfzteile24 Mücke Motorsport) vervollständigten die Top Ten.

Raffaele Marciello (Prema Powerteam)
„Ich hatte leichte Probleme mit meinen Reifen, deshalb war es nicht so einfach wie heute Vormittag. Ich denke, es lag daran, dass die Strecke relativ viel Grip aufbaute. Aber ich habe es trotzdem geschafft, das Rennen zu gewinnen und freue mich darüber.“

Josh Hill (Fortec Motorsports)
„Ich lag hinter Tom und Lucas, als Tom einen kleinen Fehler machte. Im Anschluss kämpften die beiden miteinander und boten mir so die Chance, an ihnen vorbeizufahren. Um ehrlich zu sein, hätte ich zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison nicht erwartet, schon auf das Podest klettern zu können. Rang zwei ist ein tolles Ergebnis.“

Tom Blomqvist (Eurointernational)
„Es war nicht einfach, Lucas hinter mir zu halten. Ausgangs der Mercedes-Arena habe ich einen kleinen Fehler gemacht und Lucas war an mir dran. Im Motodrom hat Josh dann uns beide überholt. Ich habe danach versucht, wenigstens den dritten Platz zu halten, was nicht einfach war. Schließlich ist es mir aber gelungen, vor Lucas ins Ziel zu kommen.“

Rennen 3

Am Start setzte sich der erfahrene Felix Rosenqvist durch, gefolgt von Félix Serrallés, Jordan King (Carlin) und Daniil Kvyat. In Runde drei kollidierten Richard Goddard (ThreeBond with T-Sport), Roy Nissany (kfzteile24 Mücke Motorsport), André Rudersdorf (ma-con) und Sean Gelael (Double R Racing), was den Einsatz des Safety Cars zur Folge hatte. Beim Restart verteidigte Rosenqvist seine Führung, während Verfolger Serrallés von Jordan King überholt wurde. Einige Runden später attackierte der Brite auch den Leader Rosenqvist, doch dieses Manöver blieb ohne Erfolg. Stattdessen verlor er seine zweite Position an Serrallés und einen Umlauf später Rang drei an Daniil Kvyat. In Runde 13 musste Rookie King sich noch Raffaele Marciello geschlagen geben, der vom zehnten Startplatz bis auf Rang vier nach vorn fuhr.

Alex Lynn (Prema Powerteam), Sven Müller (ma-con), Tom Blomqvist (Eurointernational), Eddie Cheever (Prema Powerteam) und Luis Felipe Derani (Fortec Motorsports) komplettierten die Top Ten des Rennens, die Lucas Wolf (URD Rennsport) als Elfter von 29 Startern bei seinem Heimspiel nur knapp verpasste.

Felix Rosenqvist (kfzteile24 Mücke Motorsport)
„Ich hatte einen guten Start und konnte sofort einen kleinen Abstand auf meine Verfolger aufbauen. Dann kam das Safety Car auf die Strecke und mein Vorsprung war wieder hinüber. Nach dem Restart war Félix Serrallés mir zunächst eng auf den Fersen, aber ich konnte ihn schnell abschütteln. Ich bin glücklich, dieses Rennen gewonnen zu haben. Auf den Titel schaue ich aber nicht, denn diesen Fehler habe ich bereits im letzten Jahr gemacht und es hat nichts gebracht.“

Félix Serrallés (Fortec Motorsports)
„Ich hatte einen guten Start und freue mich, dass ich hier auf dem Podest stehe. Leider ist mir beim Restart nach der Safety-Car-Phase ein Fehler unterlaufen, was zur Folge hatte, dass ich danach sehr viel Druck von hinten bekam. Zum Glück hat es am Schluss für den zweiten Platz gereicht.“

Daniil Kvyat (Carlin)
„Mein Rennen war gut, aber am Start muss ich noch arbeiten, wenn ich ein Formel-3-Rennen gewinnen möchte. Ich habe nach dem Start schnell meinen Rhythmus gefunden und konnte den Anschluss an Félix für Rang zwei halten. Es war insgesamt ein tolles erstes Formel-3-Wochenende für mich mit einer Pole-Position und dem Podestplatz. Ich hoffe sehr, dass es nicht mein letzter Formel-3-Auftritt war.“